ich dachte eigentlich heute habe ich kein Interview für euch, und doch hat sich das geändert :). Ich durfte die Autorin interviewen, die mich durch ihr Buch beim Vorlesetag begleiten durfte.
Silke stand mir Rede und Antwort und ich kann euch versprechen, so lieb wie sie auf den Fotos guckt, ist sie auch. Denn sie und der Verlag haben für euch ein Buch hier bei mir gebunkert, das ich an einen von euch weitergeben darf. Wie immer gibt es die Gewinnspielregeln HIER zu entdecken.
Also es gibt ein Buch Müffelmax zu gewinnen, das ich euch innerhalb Deutschlands per Buchsendung zukommen lassen werde, ungelesen, jedoch hafte ich nicht für die Post. Ich hoffe aber das alles glatt läuft und ihr dann ganz bald dieses Buch in euren Händen halten dürft. Dafür müsst ihr mir aber ab heute den 05.01.2018 bis zum 12.01.2018 ein Kommentar mit den Lösungen zu den Fragen senden und am besten mit Kontaktmöglichkeit, oder ihr schaut einfach selbst nach wer gewonnen hat (der Gewinner wird ab dem 13.01.2018 bekannt gegeben).
Der Gewinner hat dann ab da 4 Werktage Zeit sich bei mir zu melden, ansonsten wird neu ausgelost.
Copyright der Bilder liegen alle bei der Autorin!
Gewinnspielfrage:
Wo habe ich Vorgelesen?
Was erwartet ihr von Müffelmax?
Welches Buch stellt die Autorin als ihr neues Lieblingsbuch vor?
Nicole: Hallo liebe Silke, danke das du dir Zeit für mich genommen hast. Nun ist meine erste Frage an dich: Frosch oder Schmetterling? Welches Tier sagt dir mehr zu und warum?
Silke: Hallo Nicole! Ich muss sagen, das ist ganz schön schwer. Ich finde, es sind beides sehr interessante Tiergattungen, zumal Frösche wie Schmetterlinge eine Metamorphose durchmachen. Schmetterlinge sind sicher anmutiger und im herkömmlichen Sinn hübscher, aber ich glaube, Frösche finde ich spannender. Sie sind extrem anpassungsfähig und wahre Sprungweltmeister. Und schließlich weiß man ja nie, ob sie nicht verzaubert sind
Nicole: Du hast ja dein erstes Kinderbuch beim Verlag Edition Pastorplatz heraus gebracht, wie kam es dazu und war es schwer diesen Verlag von dir zu überzeugen?
Silke: Lustigerweise nicht. Ich habe ein Buch von der Edition Pastorplatz in die Finger bekommen, Claudia Mendes sehr gelungenes Debüt "Der Waldschratt", und daraufhin habe ich mir den Verlag genauer angesehen und noch zwei Bücher gekauft. Und dann war ich restlos begeistert und hatte das Gefühl, dass meine Geschichte "Müffelmax", die bei mir eigentlich " Max und Menschenfresser Fritz" hieß, dort gut aufgehoben sein würde. Und wirklich: Zwei Wochen nachdem ich mein Manuskript an Bernd Held und Mele Brink von Edition Pastorplatz geschickt hatte, kam ihre Zusage. Da war ich ziemlich hin und weg, das kannst du mir glauben. Ich bin herumgesprungen wie ein Rumpelstilzchen! Mir ist aber klar, dass das die große Ausnahme ist: du schickst dein Manuskript an einen einzigen Verlag und erhälst gleich eine Zusage. Das ist pures Anfängerglück!
Nicole: Du schreibst ja über einen kleinen Jungen der ein Problem mit Wasser hat, wie bist du auf diese Idee gekommen?
Silke: Die Idee kam mir eines Abends beim Zubettbringen meiner Zwillinge. Sie waren damals vier und bettelten nach gefühlten Stunden des Vorlesen noch darum, dass ich ihnen eine Geschichte erzähle. Und weil sie schon den ganzen Tag über etwas frech waren, begann ich die Erzählung mit der Ankündigung, dass nun etwas wahrhaft Gruseliges folgt. Angst wollte ich ihnen natürlich keine machen, aber spannend sollte es schon sein und da erfand ich eben einen Riesen mit dem Namen Fritz Menschenfresser. Diesen wahrhaft gruseligen Namen wollte ich aber gleich relativieren und deswegen machte ich ihn zum Kompost-Vegetarier. Etwas abstrus, aber meine Kinder fanden das absolut spannend und lustig. So ergab ein Bild das andere in meinem Kopf und am nächsten Tag habe ich die Geschichte nur noch schön ausformuliert und niedergeschrieben.
Nicole: Was wolltest mit diesem Buch deinen kleinen Lesern mitteilen?
Silke: Botschaft, wenn du so willst, habe ich nicht unbedingt eine. Zumindest keine, die mit waschen zu tun hat. Vielleicht schon eher, dass es ok ist, anders zu sein. So wie Fritz Menschenfresser – dass Vorurteile falsch sind. Ich wollte eine lustige Geschichte schreiben, abstrus und ein wenig fantastisch. Und ich wollte auch für die Eltern einmal eine Lanze brechen. Wir Eltern versuchen (zu) oft perfekt zu sein in der Kindererziehung. Vielleicht machen wir deswegen so viele Fehler. Aber eigentlich ist es ganz logisch, schließlich bekommt man mit den Kindern keine Gebrauchsanweisung mitgeliefert.
Ich persönlich mache den meisten Quatsch, wenn ich mir nicht mehr zu helfen weiß. Aber ich denke, das ist in Ordnung, solange man seinen Kleinen Wertschätzung entgegen bringt und ihnen zeigt, dass man sie liebhat. Es muss nicht immer alles super und überdrüber pädagogisch korrekt sein. Man muss auch einmal alle fünf gerade sein lassen! Kinder verstehen das.
Nicole: Was bedeutet es für dich Bücher zu schreiben?
Silke. Gute Frage. Soviel Erfahrung habe ich ja nicht.
Aber dieses Buch zu schreiben ging so leicht und war so befriedigend, dass ich auf den Geschmack gekommen bin. Ich würde gern noch mehr fantastisch-abstruse Geschichten schreiben.
Nicole: Und was hat dir am meisten dabei Freude gemacht?
Silke: Ich glaube, mich in Max hineinzuversetzen. Wie er freudestrahlend Schabernack treibt und die Körperhygiene verweigert und seine Eltern alles versuchen, um ihn zu überzeugen, sich doch zu waschen. Die Aufmerksamkeit, die er dadurch erfährt, gefällt ihm und er findet seine Eltern sehr witzig. Max hat viel Spaß. Fritz kennenzulernen ist dann ebenfalls ein tolles Abenteuer. Es ist ein glückliches Leben, das Max führt. Ich habe mich für ihn gefreut! Klingt das komisch?
Nicole: Weißt du denn schon, wie es bei dir mit dem schreiben weiter gehen wird?
Silke: Ich möchte da gern dranbleiben. Kindergeschichten zu schreiben bereitet mir viel Freude. Neue "Welten" zu erschaffen ist ein besonderes Gefühl: du schreibst etwas und dann ist es so, unglaublich oder? Es ist jedenfalls eine schöne Abwechslung zu meiner journalistischen Tätigkeit, bei der man sich ja mehr auf die Aufbereitung von Fakten konzentrieren muss.
Nicole: Wie kannst du dich am allerbesten entspannen?
Silke: Ha! In der Badewanne. Und am allerbesten mit meinen Freundinnen während eines Thermenwochenendes, das wir uns jedes Jahr gönnen. Unsere Männer und Kinder sind so nett und erlauben uns das .
Nicole: Liest du selbst Bücher und wenn ja welches ist dein Lieblingsbuch?
Silke: Klar lese ich Bücher. Mein Lieblingsbuch? Das ist schwer. Zur Zeit lese ich gerade Robert Menasses Europa-Roman "Die Hauptstadt". Dieses Werk hat absolut das Potenzial für ein Lieblingsbuch, finde ich. Es fesselt mich sowohl inhaltlich als auch durch seine Schreibe. An dem Buch ist nichts schwer, eines führt ganz selbstverständlich zum anderen, es ist logisch, dabei spannend und man kann durch die Seiten fliegen. Und das, obwohl man spürt, dass hinter dem Thema viel Recherche steckt und Menasse ein Kenner der Europapolitik und des Gefüges innerhalb der EU ist. Dennoch ist der Roman von einer angenehmen Leichtigkeit, die seinesgleichen sucht. Ich weiß nicht, wie er das macht
Ganz konträr dazu: Ich bin auch ein absoluter Fantasy-Fan und liebe die Game of Thrones-Saga. Obwohl das natürlich auch ganz schön brutal ist. Aber solch epische Werke ziehen mich in ihren Bann. Ich bin auch verklärter "Herr der Ringe"-Fan, obwohl es dabei für meinen Geschmack viel zu viel Schwarz-Weiß-Malerei gibt, während es bei Game of Thrones viele Grauschattierungen bei den Charakteren gibt, das gefällt mir besser. Was Kinderliteratur betrifft, liebe ich die zauberhaft fantastischen Geschichten des unlängst verstorbenen burgenländischen Kinderbuchautors und Illustrators Erwin Moser und natürlich die unvergleichliche Astrid Lindgren. Mit "Pippi Langstrumpf" bin ich aufgewachsen. "Ronja Räubertochter" und "Die Brüder Löwenherz" sind meine absoluten Lieblingskinderbücher, die mich auch geprägt haben. Ah ja, daran kam ich natürlich auch nicht vorbei: "Harry Potter"! Damit habe ich als junge Erwachsene begonnen und ich bin gerade sehr glücklich, weil sich meine Jungs nun auch dafür interessieren und ich ihnen die Bücher vorlesen kann.
Nicole: Wer ist dein Vorbild oder welchen Autor findest du einfach am besten (gerne auch eine Autorin).
Silke: Astrid Lindgren und Erwin Moser, für mich zwei der ganz Großen, habe ich schon erwähnt. Auch die Wienerin Christine Nöstlinger mit ihrer unaufgeregten Art zu schreiben, gefällt mir ebenfalls extrem gut.
Nicole: Wo hast du dein Buch geschrieben?
Silke: Am Esstisch.
Nicole: Wirst du auch für Jugendliche ein Buch schreiben?
Silke: Ich weiß noch nicht. Als nächstes möchte ich eine zweite Geschichte über Max schreiben und eventuell auch an einem Sachbuch arbeiten. Und dann möchte ich an einem Manuskript weiter schreiben, das schon länger in der Schublade liegt. Es ist für 6- bis 10-Jährige konzipiert. In die Welt der Jugendlichen kann ich wahrscheinlich erst eintauchen, wenn meine Burschen so alt sind. Aktuell sind sie sechs Jahre alt, das dauert also noch. Aber wer weiß? Vielleicht brennt mir dann ein Thema in den Fingerspitzen, das 'raus muss?
Nicole: Was kommt dir als erstes in den Sinn wenn du an Veränderung denkst?
Silke: Positives, denn ich sehe Veränderungen nicht negativ. Im Gegenteil: Sie sind immer eine Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln.
Nicole: Was kommt dir als erstes in den Sinn wenn du an deine eigene Kindheit denkst?
Silke: Das ist ein warmes Gefühl. Ein ganz warmes – meine Eltern dürften das verdammt richtig gemacht haben. Sie waren immer für mich da und sind es heute noch. Sie haben sich viel Zeit für mich genommen, mich nicht abgeschoben oder mir das Gefühl gegeben, lästig zu sein. Mama hat in meiner Kindergartenzeit (damals war nur vormittags Kindergarten) wohl jeden Nachmittag mit mir gebastelt und Papa hat mir jeden Abend vorgelesen. Ich durfte so ziemlich alles ausprobieren, was ich wollte, ob das jetzt Klavierspielen war oder Jazzdance. Und das, obwohl meine Eltern nicht viel Geld hatten. Sie haben mich unterstützt, wo sie nur konnten und mir in der Schule nie Druck gemacht. Ich wäre froh, wenn ich meinen Kindern eine ähnlich gute Mutter sein könnte, wie es meine Mama für mich war und hoffentlich noch lange ist!
Nicole: Welche Interviewfrage wurde dir bisher noch nicht gestellt aber würdest du am liebsten selbst einmal gestellt bekommen?
Silke: Na ja, ich habe ich noch nicht viel Erfahrung im Interviewt-Werden. Daher gibt es wohl tausend Frage, die mir noch nie gestellt wurden. Aber vielleicht würde ich gerne die Frage gestellt bekommen, woher ich meine Bücher beziehe. Darauf würde ich dann antworten, dass ich beinahe alle Bücher, die ich mir kaufe über Buchhandlungen in meinem direkten Umfeld beziehe. Meine Lieblingsbuchhandlung ist die "Lesezeit" in Wien-Liesing. Ein kleiner, aber extrem gut sortierter Laden mit zwei sehr kompetenten Buchhändlern, die immer gute Empfehlungen parat haben und mit Leib und Seele ihrer Arbeit nachgehen. Manchmal bestelle ich mir ein Buch antiquarisch über ZVAB und regelmäßig borge ich mir auch Titel in der städtischen Bücherei aus, aber übers Internet bestelle ich nicht. Viel lieber stärke ich den klassischen, lokalen Buchhandel. Ich finde das wichtig!
Nicole: Hast du noch ein Geheimnis das du uns Lesern gerne verraten möchtest?
Silke: Ich fürchte, da fällt mir jetzt nichts ein. ich bin nicht so geheimnisvoll!
Nicole: Ich danke dir Herzlich das du dir Zeit für mich und meine Leser genommen hast.
Silke: Ich habe zu danken, Nicole!
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Ich hoffe ihr hattet genauso viel Freude die Antworten der Autorin zu lesen, wie ich es hatte. Und ihr habt einen kleinen aber feinen Eindruck von der Autorin Silke Farmer erhalten.
Das Buch lohnt sich wirklich zu lesen.
Hallo Nicole <3 Ein ganz toles und sympathisches Interview, ich habe es voller Interesse gelesen und finde die Autorin super! Beim Gewinnspiel versuche ich auch sehr gerne mein Glück und versuche mal die Fragen zu beantworten.
AntwortenLöschen1. Vorgelesen hast du, glaube ich, in der Bibliothek Nürnberg
2. Von Müffelmax erwarte ich eine tolle Geschichte für meine Kinder, die das Buch noch nicht kennen und sich sicher riesig freuen würden, die Geschichte vorgelesen zu bekommen.
3. Ich glaube, da meinst du Robert Menasses Europa-Roman "Die Hauptstadt".
Danke für das schöne Interview und das Gewinnspiel, ich wünsche allen viel Glück <3
Herzlichen Glückwunsch liebe Anja :)
LöschenWie du ja weißt hast du gewonnen.
Gruß Nicole
Huhu Nicole!
AntwortenLöschenEin sehr schönes Interview, die Autorin war mir da direkt sympathisch! Spannend, dass sie auch gerade "Die Hauptstadt" gelesen hat, mit dem Buch habe ich mich ja manchmal ein bisschen schwer getan, fand es aber dann im Ganzen doch sehr lohnend.
Und das Interview erinnert mich daran, dass ich "Game of Thrones" dringend weiterlesen muss! Ich bin immer noch in der Mitte des zweiten englischen Bandes, das entspricht im Deutschen etwa dem Ende des dritten Bandes. (Im Deutschen haben sie ja die Bücher anders aufgeteilt, finde ich etwas doof.)
"Ronja Räubertochter" und "Die Brüder Löwenherz" gehörten auch zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, als ich ein Kind war! :-D
Beim Gewinnspiel mache ich jetzt mal nicht mit – einfach deswegen, weil ich eben noch mal ein Riesenpaket mit Büchern bekommen habe! Meine Mutter hat mir Bücher von sich geschickt, die sie toll fand und deswegen an mich weiterreichen möchte. Außerdem weißt du ja, dass ich Kinderbücher eigentlich kaum noch selber lese. :-)
Aber ich werde das Gewinnspiel gleich mal teilen!
LG,
Mikka
Danke liebe Mikka :).
LöschenAuch für das teilen.
Gruß Nicole