in der Mitte der Woche, möchte ich euch gerne Ruth zeigen. Ich hab sie auf Facebook für euch entdecken dürfen, und sie ist eine besondere Autorin, am besten lernt ihr sie selbst einmal kennen.
Autorin Ruth Byrne |
Nicole: Zuerst einmal die obligatorische Frage, die ich jedem Autor*in stelle: Delfin oder Spinne, welches Tier wärst du lieber und warum?
Ruth: Delfin – ich bin gelernte Meeresbiologin.
Nicole: Das ist ja cool, da hast du sicherlich auch viel Wissen über die Meere und alles was es da drin so gibt.
Nicole: Du hast jetzt ein neues Buchbaby beim Fabulus Verlag herausbringen dürfen, wie kam es zu diesem Verlag und war es schwer einen Verlag für dein Buchbaby zu finden?
Ruth: Vor ziemlich genau einem Jahr bin ich mit meinen drei Autorenfreundinnen auf die Leipziger Buchmesse gefahren … damals, in der guten alten Zeit, als sie noch stattgefunden hat! 😉 Mit dem Manuskript von „Verbena.Hexenjagd“ in der Tasche bin ich damals durch die Gänge für Fantastik gegangen und habe mir die Verlage angesehen. Der Fabulus Verlag ist mir aufgefallen, weil sie wunderschöne Bücher mit toller Ausstattung machen und insgeheim war dieser Verlag mein Favorit.
So richtig eilig hatte ich es aber nicht, meine Geschichte sofort unterzubringen - zu diesem Zeitpunkt hatte ich ja erst 1/3 des gesamten Textes geschrieben. Ich wollte hauptsächlich testen, wie mein Manuskript bei den Verlagen prinzipiell ankommt. Dafür hatte ich einen Slot beim letztjährigen Meet&Greet ergattert (das ist eine Art Speeddating Event zwischen Autoren und Verlagen), und dort die Gelegenheit unter anderem auch mit dem Fabulus Verlag zu reden. Tja, und wer hätte gedacht, dass ich nun, ein Jahr später, mit einer Printausgabe von „Verbena, Hexenjagd“ dastehe? 😊
Nicole: Für alle die dein Buch nicht kennen, aber durch einen einzelnen Satz Hunger auf das Buch bekommen sollen, wie würde der Satz lauten?
Ruth: 2 Sätze 😉:
Die 17-jährige Heilerin Verbena entdeckt an sich ein magisches Talent, das sie als „Begabte“ abstempelt und zu einer Bevölkerungsgruppe zählt, die von den „Hütern“ – einer Art mittelalterlicher Inquisition – verfolgt wird. Als auch noch ein geheimnisvoller Verletzter in die Heilerei geliefert wird, gerät ihr bisheriges Leben aus den Fugen.
Nicole: Wie lange brauchtest du für dein Buch, um es zu schreiben, und was war leicht und was war schwerer?
Ruth: Die Idee zu diesem Buch kam mir im Jahr 2015, als Wien von der syrischen Flüchtlingswelle überrollt wurde und ich meine Emotionen diesbezüglich irgendwie verarbeiten wollte. Danach habe ich intensiv geplottet und festgestellt, dass die Geschichte, die ich erzählen will, für ein Buch zu lange wird und habe den Text auf eine Trilogie aufgeteilt.
Das Wort „Ende“ habe ich 2019 unter das Manuskript des ersten Bandes gesetzt – das waren also gute 4 Jahre (die allerdings unterbrochen mit einigen anderen Projekten waren). Fertig geschrieben ist die Trilogie aber noch nicht und wird mich wohl noch bis in das Jahr 2021 hinein beschäftigen.
Was mir leicht fällt, sind die Szenen, die wie ein Film in meinem Kopf laufen zu Papier zu bringen und die größte Herausforderung von allem ist, im Alltag zwischen Familie und Job Zeit zum Schreiben zu finden.
Nicole: Hat dich in deinem Leben selbst ein Buch geprägt, und hat es dich vielleicht sogar verändert?
Ruth: Astrid Lindgrens Ronja Räubertochter hat, denke ich, in mir die Liebe zur Fantasy entfacht.
Nicole: Wenn du jetzt einen deiner Buchcharakter in das reale Leben befördern dürftest, was würdest du mit ihm unternehmen und wer wäre es?
Ruth: Nachdem die Welt von Verbena eine mittelalterliche ist, wären die Charaktere aus dieser Geschichte vermutlich mit unserer realen Welt etwas überfordert 😉. Mit wem ich aber gerne etwas unternehmen würde, wären Fria oder Valerian.
Nicole: Wie konntest du dich während dem Schreiben entspannen?
Ruth: Manchmal passiert beim Schreiben eine Art Flow-Zustand, bei dem die Szene, die ich gerade im Kopf habe, wie von selbst aufs Papier wandert. Solche Momente machen mich richtig glücklich!
Nicole: Hast du denn einen tierischen Begleiter, der dich begleitet und auch vielleicht abgelenkt hat beim Schreiben?
Ruth: Meine beiden Katzen – sie sind sehr gut darin, sich auf meinen Schoß zu legen, wenn dort eigentlich der Laptop stehen sollte … 😉
Ruth: Eigentlich hat das, glaube ich, keinen großen Unterschied gemacht. Inzwischen arbeite ich mit sowohl österreichischen als auch deutschen Verlagen zusammen. Das Wichtigste ist, dass die Geschichten und der Schreibstil gut sind, dann fällt das den Verlagen auf - egal wo.
Vielleicht ein bisschen eine Herausforderung war die Lektoratszusammenarbeit zwischen mir und meinen deutschen Lektor. Es gab einige Ausdrücke in meinen Sprachgebrauch, die er noch nie gehört hat, und umgekehrt. Beispiele dafür wären das österreichische "Es geht sich aus." (= Dafür ist genug Zeit.), die Tatsache, dass es in Deutschland Schränke gibt, in Österreich Kästen, ein Schiefer in Österreich ein Splitter in Deutschland ist, Sessel in Deutschand unbedingt Armlehnen brauchen, in Österreich nicht, usw.. Alles in allem war das sehr spannend und brachte eine steile Lernkurve mit sich!
Nicole: Hast du ein Vorbild? Wenn ja, wer ist das und warum?
Ruth: In den letzten Jahren habe ich viele auf Deutsch geschriebene Jugendromane gelesen, einfach um zu wissen, was am Markt so zu finden ist. AutorInnen wie Kerstin Gier, Kornelia Funke, Christian Handel oder Katja Brandis finde ich toll, sowohl wegen ihrer Ideen, als auch wie sie Spannung aufbauen und einen gewissen Witz in ihre Bücher bringen. Da kann man viel lernen! 😊
Nicole: Danke das du dir Zeit für mich und den Blog genommen hast.
Ruth: Auch ein großes Dankeschön von mir für deine Mühe und die vielen ausgeklügelten Fragen!
* Die Leser wollen ja wissen wer du bist :)
Mein Name ist Ruth Anne Byrne und ich lebe mit meiner Familie in Wien. Eigentlich bin ich gelernte Meeresbiologin und habe mich auf Verhaltensforschung von Meerestieren (z.B. Oktopussen und Riffkalmaren) spezialisiert. Inzwischen arbeite ich in der medizinischen Forschung mit humanen Zellkulturen und habe nebenbei zu schreiben begonnen.
* Wo schreibst du?
Ich habe einen Schreibtisch und verwende ihn sogar hin und wieder … 😉 Eigentlich wechsle ich aber gerne meine Schreibplätze – mal auf der Couch, mal beim Esstisch, mal im Café, mal auf einer Turnmatte, wenn ich warte, bis meine Tochter mit dem Sport fertig ist.
Hin und wieder gehe ich aber auch an die Schauplätze, wo meine Szenen stattfinden. Für einen meiner Texte war das z.B. ein Skatepark.
* Hast du Bücherregale? Oder nur ein Bücherregal mit Büchern die du sehr gerne hast (hier meine ich jetzt nicht deine eigenen geschriebenen Bücher ;).)
Mehrere Bücherregale und sie platzen aus allen Nähten … Ich oute mich aber auch als E-book-Leserin, was den Kauf neuer Printausgaben inzwischen in Grenzen hält. Was ich mir allerdings immer noch gerne zulege, sind signierte Kopien der Bücher meiner AutorenfreundInnen und diese füllen inzwischen auch schon ein ganzes Regalbrett.
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Danke das du mir ein paar Gedanken da gelassen hast. Sie werden jedoch erst noch freigeschaltet, es sei den es ist Spam, oder anderes was ich nicht dulde auf meiner Seite.
Bei nächster Gelegenheit komme ich dich auch besuchen und werde dir auch einen Kommentar hinterlassen. Fragen beantworte ich dir dann dort auch sehr gerne.
Einen ganz lieben Gruß
Nicole