schon ist der vorletzte Tag der Interviews. Wie schnell das doch ging. Zumindest ist dieses Interview das am längste am PC liegende, ich hatte auf den richtigen Moment gewartet und endlich ist er da. Vor allem heute Nachmittag lest ihr auch, warum ich euch das Buch vom Autor empfehlen kann und darf. Ich sage nur, manche Träume brauchen Zeit und kommen dann richtig gut heraus.
Zum Einstieg gibt es ein Video ;).
Und los geht es:
Das Bild ist auf der Buchmesse in Frankfurt 2019 entstanden. |
Nicole: Hi, erst einmal Dankeschön für deine Zeit.
Die erste Frage an dich: Lieber einen Urlaub als Adler oder Hund verbringen und warum genau als dieses Tier?
Die erste Frage an dich: Lieber einen Urlaub als Adler oder Hund verbringen und warum genau als dieses Tier?
Heiko: Danke, dass du mich zum Interview eingeladen hast.
Ich würde einen Urlaub als Hund buchen, weil die näher an den Menschen dran sind. Vermutlich als Jack Russell Terrier, der gerne vor dem Kamin liegt, der Familie beim Essen lauscht und hofft, dass was Leckeres vom Tisch fällt. Hoffentlich führt mich in den Abendstunden noch jemand Gassi – vielleicht an einem Fluss entlang oder durch die Felder. Ich mag die Lichter der Stadt und die Spiegelungen auf dem Wasser.
Ich würde einen Urlaub als Hund buchen, weil die näher an den Menschen dran sind. Vermutlich als Jack Russell Terrier, der gerne vor dem Kamin liegt, der Familie beim Essen lauscht und hofft, dass was Leckeres vom Tisch fällt. Hoffentlich führt mich in den Abendstunden noch jemand Gassi – vielleicht an einem Fluss entlang oder durch die Felder. Ich mag die Lichter der Stadt und die Spiegelungen auf dem Wasser.
Nicole: Dein Buch das hungrige Glas ist ja ein Debüt. Wie bist du auf den Titel des Buches gekommen?
Heiko: Da hatte eine sehr liebe Kollegin auf der Arbeit die Finger im Spiel. Sie las das noch unveröffentlichte Manuskript und den damaligen Titel („Moritz Monsterjäger“) und sagte: „Nee, das muss irgendwie anders …“ Sie schlug „Das hungrige Glas“ vor und ich war hin und weg. Ich habe ihre Erlaubnis, den Titel benutzen zu dürfen. *Danke, liebe Anne W.
Nicole: Jetzt mal so im Vertrauen welcher Charakter im Buch ist dein kleiner Favorit und warum?
Heiko: Ich liebe Edgar heiß und innig. Er ist der komplexeste Charakter im Buch und nicht leicht einzuordnen. Er kann das Schöne im Schrecklichen finden und hat ein Talent, das ich mit ihm teile: das Zeichnen. Er geht da allerdings akademischer vor, als ich. Insgeheim wünscht er sich, so lebendig zeichnen zu können, wie seine Schwester Helene, doch das ist eine andere Geschichte …
Nicole: Und mit welchem deiner Charaktere würdest du gerne Tee, Kakao oder Kaffee trinken gehen und mit ihm stundenlang plaudern?
Heiko: Mit Helene. Es würde allerdings eine sehr einseitige Unterhaltung werden, schätze ich. Ich glaube, wenn man sie erst einmal kitzelt, redet sie wie ein Wasserfall. Hinter ihrer kühlen Fassade steckt ein brodelnder Vulkan.
Nicole: Wie bist du auf die Idee deines Buches gekommen? Wie lange hat es gedauert dein Buchbaby auf den Markt zu bringen? Was war toll und was weniger und wie bist du zu deinem Verlag gekommen?
Heiko: Oh, da muss ich weit ausholen. Die Idee zum Buch entstand 2010, also vor neun Jahren. Damals habe ich viel Edgar Allan Poe gelesen und war vom Film „Sleepy Hollow“ fasziniert – kurz darauf las ich die Vorlage von Washington Irving. Da fing bei mir das Kopfkino an. Ich begann über einen Jungen und seinen Raben nachzugrübeln, die gemeinsam Abenteuer erleben. Ein Jahr später war aus dem Raben eine Elster und aus dem namenlosen Jungen Moritz geworden.
Da ich ursprünglich aus dem Zeichentrickfilm komme, habe ich zuerst ein Drehbuch verfasst und mich erst danach ans Schreiben des Romans gewagt. Ich brauchte zuerst ein Gerüst, an dem ich mich entlanghangeln konnte. Einfach so hinsetzen und einen Roman schreiben, mit funktionierendem Anfang, einer guten Mitte und einem schlüssigen Ende, kann ich nicht.
Als die erste Fassung fertig war, habe ich bei vielen Verlagen angefragt, aber nur Absagen kassiert. Irgendetwas stimmte mit dem Text nicht. Daher habe ich mich nach professioneller Hilfe umgesehen und den VfLL kontaktiert, den Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren. Dort fand ich durch meine Erstlektorin Christiane Geldmacher Unterstützung beim Verbessern des Manuskriptes und später – über eine Empfehlung – einen Literaturagenten. Den letzten Schritt zur Veröffentlichung bin ich zwar ohne Agenten gegangen, aber ich habe wertvolle Tipps und Erfahrungen mitgenommen.
Im Herbst 2017 ging ich auf den Südpol Verlag zu, den ich bereits im Frühling 2015 auf der Leipziger Buchmesse angesprochen hatte. Die Verlagsleitung kannte das Manuskript schon und entschied sich nach erneuter Prüfung für eine Veröffentlichung. Gemeinsam haben wir über dem Text gebrütet, am Cover gefeilt und eine Karte für das Vorsatzpapier im Buch erarbeitet. Ich bin sehr stolz auf das Ergebnis.
Da ich ursprünglich aus dem Zeichentrickfilm komme, habe ich zuerst ein Drehbuch verfasst und mich erst danach ans Schreiben des Romans gewagt. Ich brauchte zuerst ein Gerüst, an dem ich mich entlanghangeln konnte. Einfach so hinsetzen und einen Roman schreiben, mit funktionierendem Anfang, einer guten Mitte und einem schlüssigen Ende, kann ich nicht.
Als die erste Fassung fertig war, habe ich bei vielen Verlagen angefragt, aber nur Absagen kassiert. Irgendetwas stimmte mit dem Text nicht. Daher habe ich mich nach professioneller Hilfe umgesehen und den VfLL kontaktiert, den Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren. Dort fand ich durch meine Erstlektorin Christiane Geldmacher Unterstützung beim Verbessern des Manuskriptes und später – über eine Empfehlung – einen Literaturagenten. Den letzten Schritt zur Veröffentlichung bin ich zwar ohne Agenten gegangen, aber ich habe wertvolle Tipps und Erfahrungen mitgenommen.
Im Herbst 2017 ging ich auf den Südpol Verlag zu, den ich bereits im Frühling 2015 auf der Leipziger Buchmesse angesprochen hatte. Die Verlagsleitung kannte das Manuskript schon und entschied sich nach erneuter Prüfung für eine Veröffentlichung. Gemeinsam haben wir über dem Text gebrütet, am Cover gefeilt und eine Karte für das Vorsatzpapier im Buch erarbeitet. Ich bin sehr stolz auf das Ergebnis.
Nicole: Liest du selbst gerne Bücher? Und welches Buch ist dein Herzensbuch?
Heiko: Ich habe eine Schwäche für Agatha Christie wegen ihrer sprachlichen Klarheit und Henry Slesar aufgrund seines Humors. Und Terry Pratchett verehre ich. „Der fünfte Elefant“ ist große Klasse.
Nicole: Wo ist dein Buch entstanden? Nur zu Hause oder auch unterwegs?
Heiko: „Das hungrige Glas“ ist an zwei Orten entstanden: Die Rohfassung bei meinen Eltern in Hessen und die überarbeitete Fassung daheim in Hamburg. Ich schreibe gelegentlich auch unterwegs, aber das hat Seltenheitswert. Ich brauche Ruhe und Konzentration beim Arbeiten, weil ich mich leicht ablenken lasse.
Nicole: Wo kannst du am besten entspannen?
Heiko: Am Meer. Die Weite beruhigt mich.
Nicole: Hast du einen tierischen Begleiter an deiner Seite der dich hin und wieder beim Schreiben unterstützt?
Heiko: Nein. Aber durch einen befreundeten Autorenkollegen wacht seit ein paar Wochen ein kleiner Boogelbie über meine Schreibfortschritte. *Danke an dieser Stelle an Frederic K.
Sonst schaut mir nur hin und wieder ein Eichhörnchen vom Fenster aus zu.
Sonst schaut mir nur hin und wieder ein Eichhörnchen vom Fenster aus zu.
Das ist ein Boogelbie
Nicole: Hast du schon ein neues Buch in Planung?
Heiko: Ich überarbeite derzeit den zweiten Band der Glas-Trilogie, damit er rechtzeitig im August 2020 erscheinen kann. Den dritten Band habe ich vor wenigen Tagen in der Rohfassung beendet. Ich bin sehr gespannt, wie er sich weiter entwickelt. Darüber hinaus gibt es noch zwei Projekte, auf denen ich gerade herumdenke. Beide haben wieder einen fantastischen Anstrich, obwohl die Zielgruppe älter sein wird.
Nicole: Hast du Tipps für Neulinge im Schreiben? Also was half dir, um am Ball zu bleiben und welcher Tipp oder Gedanke unterstützte dich dabei?
Heiko: Ich habe nur drei Tipps:
Einmal: Nehmt Kritik an, wenn sie zu euch kommt.
Zum Zweiten: Nehmt Kritik ernst. Es steckt immer mehr dahinter, als man ahnt.
Und zuletzt: Wenn ihr blockiert seid und nicht schreiben könnt, dann hört auf dieses Gefühl. Vermutlich stimmt etwas Wichtiges in eurem Projekt nicht – irgendein Denkfehler - und es ist wert, dem auf den Grund zu gehen. Kreativität lässt sich in den seltensten Fällen grundlos ausbremsen. Kreativität ist eine Urgewalt.
Einmal: Nehmt Kritik an, wenn sie zu euch kommt.
Zum Zweiten: Nehmt Kritik ernst. Es steckt immer mehr dahinter, als man ahnt.
Und zuletzt: Wenn ihr blockiert seid und nicht schreiben könnt, dann hört auf dieses Gefühl. Vermutlich stimmt etwas Wichtiges in eurem Projekt nicht – irgendein Denkfehler - und es ist wert, dem auf den Grund zu gehen. Kreativität lässt sich in den seltensten Fällen grundlos ausbremsen. Kreativität ist eine Urgewalt.
Nicole: Danke für deine kostbare Zeit und ich wünsche dir ganz viel Erfolg bei deinem Buch und Büchern die hoffentlich noch folgen werden.
Heiko: Ich danke dir für das Interview.
Heiko: Ich danke dir für das Interview.
Herzlichen Gruß und einen schönen Freitag,
Heiko Hentschel
Huhu Nicole,
AntwortenLöschendanke auch für dieses Interview. Deine Rezension zu dem Buch habe ich ja eben schon gelesen. :D Der Autor ist ja auch richtig sympathisch - am Meer fühle ich mich auch am wohlsten. :D
Liebe Grüße
Alica