Obwohl es bei mir nur eine echte Meinung gibt, und ich mich auch nicht für meine Meinung kaufen lasse! Muss ich euch diesen Vermerk geben, zeitgleich weil Fragen gekommen sind, ich verdiene keinen einzigen Cent mit meinem Blog: WERBUNG: Folgendes kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung: In meinen Beiträgen finden sich Links zu Verlagen, Autoren und literarischen Agenturen, sowie zu Büchern auf Amazon, Audible oder der Webseite des jeweiligen Verlags bzw. Autors. Andere Links werden jeweils im Beitrag gekennzeichnet.

Sonntag, 10. April 2016

Gewinnspiel mit Interview mit Astrid Frank

 Astrid Frank beim signieren ihres neuen Werkes und dann noch neben einer bekannten Persönlichkeit :)












Nicole: Hallo Astrid, danke für deine Zeit. Zu erst einmal möchte ich gerne wissen, was hat dich dazu inspiriert das Buch: Unsichtbare Wunden zu schreiben?

Astrid: Hallo Nicole! Ich freue mich sehr, dass du mir die Gelegenheit gibst, auf deinem Blog über mein Buch "Unsichtbare Wunden" zu sprechen. Vielen Dank dafür!

Die Inspiration zu "Unsichtbare Wunden" hatte ich durch meinen jüngeren Sohn. Das Wort "Inspiration" ist in diesem Zusammenhang allerdings nicht ganz passend - zumindest verbinde ich es mit etwas positivem, während mein Weg zum Thema Mobbing für meinen Sohn und für uns als Familie alles andere als angenehm war, denn er musste diese schlimme Erfahrung bereits im Kindergarten machen. Wir haben das damals allerdings nicht erkannt, merkten nur, dass es ihm nicht gut ging. Erst einige Zeit nach seinem Kindergartenwechsel begann er, uns zu erzählen, was mit ihm passiert war. Die Erkenntnis traf mich sehr hart und hat uns alle für eine gewisse Zeit aus der Bahn geworfen. Bis heute ist dieses Thema in unserem Alltag präsent, denn Mobbing - vielleicht besonders in diesem frühen Alter - verursacht ja sehr tiefe und langanhaltende seelische Verletzungen. Um meinem Sohn helfen zu können und um überhaupt erst einmal zu verstehen, was da eigentlich schiefgelaufen war, habe ich mich sehr intensiv mit Mobbing und seinen Folgen beschäftigt, unzählige Fachbücher und wissenschaftliche Abhandlungen zu dem Thema gelesen, mich mit Betroffenen ausgetauscht, mit Psychiatern, Psychologen und Therapeuten gesprochen. Dabei habe ich gemerkt, dass es eigentlich unmöglich ist, Mobbing zu erkennen und zu verstehen, wenn man sich nicht wirklich mit den Vorgängen auseinandergesetzt hat. Seitdem bemühe ich mich um Aufklärung - aus meiner Sicht die sinnvollste Präventionsmaßnahme. Ich halte Vorträge an Schulen für Eltern und Lehrer, bilde Streitschlichter fort und habe "Unsichtbare Wunden" geschrieben, um Jugendlichen einen Zugang zu der Thematik zu ermöglichen. In Planung ist noch mindestens ein weiteres Buch zu diesem Thema für eine andere Altersgruppe.


Nicole: Wo hast du denn dein Buch geschrieben?
Astrid: Ich arbeite zuhause an meinem Laptop, mit dem ich mich überall dort hinsetzen kann, wo ich es gerade will. Meistens sitze ich am großen Esstisch, wenn meine Söhne in der Schule sind, manchmal in meinem kleinen gemütlichen Arbeitszimmer oder in unserem Wintergarten. Ich "wandere" also mit meiner Geschichte hin und her. 


Blick aus dem Arbeitszimmer in den Wintergarten
Blick auf die Bücherwand im Arbeitszimmer
Nicole: Hast du einen tierischen Begleiter, der dir half nach dem schreiben zu entspannen?



Astrid: Ja, bei uns lebt unsere Hündin Aimee, die von der Urlaubsinsel Mallorca stammt und sich dort als Straßenhund durchgeschlagen hat, bevor sie durch eine Tierschutzorganisation nach Deutschland kam. Sie hilft mir nicht nur beim Entspannen nach dem Schreiben, sondern auch währenddessen: Wenn ich an einer Stelle festhänge, gehe ich mit Aimee raus auf die Rheinwiesen in unmittelbarer Nähe unseres Hauses und komme auf diese Weise auf neue Ideen und Gedanken. 
 Spaziergang auf unseren Rheinwiesen
Entspannt am Strand


Nicole: Wenn du jetzt so auf das Buch zurückblickst, findest du die Strategien von Anna und ihrem Vater sinnvoll?

Astrid: Nein. Annas und Simons (Annas Vater) Strategien sind alles andere als sinnvoll. Das war mir aber auch während des Schreibprozesses schon bewusst und das merkt man ja auch am Ausgang der Geschichte. Mir ging es vor allem darum zu zeigen, was Mobbing mit einem Menschen - und mit den Personen, die ihn lieben - macht. Anna hat, wie die allermeisten Mobbingopfer, keine "Strategie". Sie wird von den Geschehnissen überrollt und bevor man als Betroffener die Chance hat zu erkennen, was da eigentlich mit einem geschieht, ist man bereits so tief in dem Netz von Intrigen gefangen und durch die permanenten Angriffe so geschwächt, dass man keinen Ausweg mehr sieht. 

Opfer in einem fortgeschrittenen Mobbingprozess haben keine Chance, sich aus eigenen Kräften aus ihrer Rolle zu befreien und sind auf die Hilfe von außen angewiesen. Während bei einem Konflikt jede Partei nachgeben und damit den Streit beenden kann, ist genau das bei Mobbing leider nicht möglich. Das Opfer kann nicht nachgeben, denn Mobbing ist nicht verhandelbar. Mobbingbetroffene sind also darauf angewiesen, dass jemand ihre Situation erkennt und Unterstützung leistet. 

Hätte ich Anna in dieser fiktiven Geschichte einen Ausweg aus ihrer Situation finden lassen, wäre das aus meiner Sicht ein falsches Signal für Betroffene gewesen, denn es hätte so interpretiert werden können, als wäre das Opfer selbst dafür verantwortlich, was mit ihm geschieht, als gäbe es eine Handlungsoption, die aus der Opferrolle hinausführt. Eine solche Option für Opfer gibt es aber ohne Hilfe von außen nicht. In manchen Mobbingbüchern findet das Opfer zwar auf wundersame Weise plötzlich irgendwoher die Kraft, sich dem Täter zu entziehen oder so eindrücklich zu widersetzen, dass die Mobbingspirale unterbrochen wird, und möglicherweise geschieht dies auch hin und wieder in der Realität. In 80 % aller Mobbingfälle jedoch bleiben die Opfer alleine und niemand bemerkt ihr Leid.

Diese Realität zu zeigen war mir wichtig, denn es nimmt Opfern die Verantwortung für ihre Situation, die ihnen oft unterstellt wird. Aus dem gleichen Grund habe ich Anna als ein ganz normales, ja, eher besonders hübsches und kluges, Mädchen gezeichnet. Wenn wir eine Mobbingsituation von außen betrachten, setzen wir immer beim Opfer an. Warum der? Warum die? lautet die erste Frage, die wir uns stellen. Dabei sollten wir unseren Blick weg vom Opfer und hin zum Täter lenken und uns die Frage stellen, warum hat dieser Mensch das Bedürfnis andere zu demütigen? Was fehlt ihm, dass er glaubt, so handeln zu müssen, damit er sich besser fühlt? Denn Mobbing beginnt beim Täter und nicht beim Opfer.
 
Ich hoffe aber, dass die Leserinnen und Leser von Annas Geschichte trotzdem sehen können, was Anna hätte anders und besser machen müssen und können: nämlich mit mehr Nachdruck die Hilfe ihres Vaters einfordern! Und ich hoffe, dass Eltern, die das Buch lesen, erkennen, was ihre Aufgabe ist. Aus diesem Grund habe ich Annas Schicksal das von Anton gegenübergestellt, der aufgrund äußerer Faktoren, dem Rückhalt seiner Familie und einem funktionierenden Freundeskreis außerhalb der Schule, einen Weg findet, seine Mobbingerfahrung mehr oder weniger unbeschadet zu überstehen. Denn einen Schutz vor Mobbing gibt es nicht. Aber es gibt Möglichkeiten, Mobbing weitestgehend psychisch gesund zu überstehen. Und zwar mit Hilfe von außen!

Nicole: Was für Tipps hast du für Menschen die gemobbt werden, was können sie tun?

Astrid:
1. Hilfe einfordern
2. Hilfe einfordern
3. Hilfe einfordern

Und zwar so oft, bis ihnen jemand Gehör und Glauben schenkt und sie konsequent dabei unterstützt, den Prozess zu beenden! Ob das nun die Eltern sind, ein Lehrer, dem man vertraut, oder ein Außenstehender z.B. von einer Hilfsorganisation wie juuuport. Und selbst dieses Einfordern von Hilfe, das Unbeteiligten so einfach erscheinen mag, ist für Mobbingbetroffene oftmals eine fast unüberwindbare Hürde, weil sie sich schämen oder weil sie nach den ersten zaghaften Versuchen glauben, dass ihnen sowieso niemand helfen kann.

Nicole: Hast du ungewollt schon einmal selbst jemanden gemobbt?

Astrid: Eine interessante Frage. Ja, ich fürchte, dass ich jede Rolle in einem Mobbingprozess im Verlauf meines Lebens zumindest kurzzeitig schon einmal besetzt habe: Opfer (allerdings von einer Lehrerin), Mittäter, Zu- und Wegschauer, aber auch Verteidiger des Opfers. Mobbing ist ein gruppendynamischer Prozess. Und es ist unmöglich, keine Rolle zu besetzen, wenn in unserer Bezugsgruppe Mobbing stattfindet. Jedes Gruppenmitglied trägt seinen Teil der Verantwortung am Geschehen. Das müssen wir uns immer wieder bewusst machen! Und wir müssen uns bewusst machen, dass es ein Zeichen von Schwäche ist, wenn wir andere mobben - ein Zeichen von Stärke, wenn wir als Verteidiger auftreten. Und ob wir Schwäche oder Stärke zeigen, hängt davon ab, welchen Status wir in unserer Gruppe innehaben.


Nicole: Was ist für dich das kostbarste Geschenk in deinem Leben?

Astrid: Meine beiden Söhne.

Nicole: Was bedeutet für dich Freiheit?

Astrid: Das Recht zu haben, ich selbst zu sein, unter Berücksichtigung der Rechte meiner Mitmenschen. 


Nicole: Was magst du am Frühling am liebsten?

Astrid: Alles! Der Frühling ist meine liebste Jahreszeit. Das Erwachen der Natur nach der Winterpause ist immer wieder ein mit besonderen Gefühlen behaftetes Erlebnis.  

Nicole: Welche Schritte sind deine nächsten in der Buchwelt?

Astrid: Ziemlich viele auf einmal. Zunächst liegt mir "Unsichtbare Wunden" sehr am Herzen und ich möchte dazu beitragen, dass dieses Buch möglichst viele Menschen erreicht. In der sehr schnelllebig gewordenen Bücherwelt ist dazu einiges an Aufwand und Einsatz erforderlich, z.B. durch Lesungen, damit man nicht in der Masse der Neuerscheinungen untergeht. Zum anderen ist im Zusammenhang mit der Geschichte meines Sohnes ein weiterer Roman für Kinder entstanden, der mir sehr viel bedeutet und der hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft veröffentlicht wird - zumindest gibt es diesbezüglich gerade Gespräche. Im Sommer erscheint bei Thienemann ein neuer Doppelband mit meinen Pferderomanen und dann möchte ich wie gesagt auch noch ein weiteres Buch über Mobbing für jüngere Leserinnen und Leser schreiben ... und ... und ... und ... 

Nicole: Hast du denn eigentlich selbst ein Lieblingsbuch?

Astrid: Mehr als eins. Und zwar aus den unterschiedlichsten Genres. Aber im Zusammenhang mit diesem Interview zu "Unsichtbare Wunden" fallen mir spontan zwei Titel ein, die ich als junger Mensch gelesen habe und die ich sehr berührend fand. Zum einen ist das "Wer die Nachtigall stört" von Harper Lee und zum anderen "Roots" von Alex Haley. In beiden geht es um Unterdrückung und um (fehlende) Gerechtigkeit, um die Willkür der Mächtigen im Umgang mit den Machtlosen - anscheinend also irgendwie schon lange ein Thema, das mich beschäftigt ;) 

Nicole: Ich danke dir für deine Zeit und wünsch dir von Herzen, dass dein Buch in die richtigen und gute Hände fällt :).

Astrid: Ich danke dir und wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinem Blog!

Und nachdem die Autorin und der Verlag total lieb zu uns sind, haben sie noch ein Buch von den Unsichtbaren Wunden für euch da gelassen :).

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Ohne Bedingungen geht es ja leider nicht also hier sind die Bedingungen um das Buch Unsichtbare Wunden zu gewinnen:
Was solltet ihr beachten um zu gewinnen?

Die Teilnahme an dem Gewinnspiel ist ab einem Alter von 18 Jahren möglich. Falls Du unter 18 Jahre alt sein solltest, ist eine Teilnahme nur mit Erlaubnis des Erziehungs-/Sorgeberichtigten möglich.
Der Versand der Gewinne erfolgt nur innerhalb Deutschland, wobei der Rechtsweg hier ausgeschlossen ist. Für den Postversand wird keinerlei Haftung übernommen.

Eine Barauszahlung der Gewinne ist leider nicht möglich.
Als Teilnehmer erklärt man sich einverstanden, dass die Adresse an die Autorin/ an den Autor oder an den Verlag im Gewinnfall übersendet werden darf und man als Gewinner öffentlich genannt werden darf.
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Und wie könnt ihr gewinnen?
Beantworte mir doch folgende Fragen:
1) Neben wem steht Astrid Frank?
2) Habt ihr selbst mit Mobbing schon Erfahrungen sammeln müssen? Wenn euch diese Frage zu privat ist, dürft ihr mir auch eine Email schreiben -> Email, ihr solltet dennoch unter diesem Beitrag euren Kommentar hinterlassen.

Ich freue mich immer über neue Leser ABER das müsst ihr nicht sein, ihr solltet aber auf dem Schirm haben, wann die Auslosung ist, diese ist am 24.04.2016 um 12:00 Mittags.Somit wird abends der Gewinner bekannt gegeben werden.
Solltest du der Gewinner sein, dann schreib mir ganz schnell eine Email mit deiner Adresse, Zeit hast du 4 Werktage, sollte das nicht klappen muss ich neu auslosen.

Und ich drücke euch allen die Daumen :)
Auslosen werde ich mit diesem System 

Eure Nicole Katharina

6 Kommentare:

  1. Danke, dass ich die Autorin von "Unsichtbare Wunden" kennen lernen durfte. Danke dir, Nicole, für das wunderbare Interview und dir, Astrid, für das Buch und die Öffnung deiner Beweggründe. Ich bewundere euer Engagement.

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  2. Sehr gutes und aufschlussreiches Interview. Wir erleben gerade mit unserem Sohn das Gleiche und müssen feststellen, dass Hilfe auch von Seiten der Schule weitgehen nur unter massivem Protest geleistet wird. Mobbing wird weitgehend überhaupt nicht verstanden und als Konflikt zwischen Kindern oder Eltern interpretiert.

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  3. Hallo :)

    Sie steht neben Nelson Mandela :)
    Ja ich kenne das nur zu gut mit Mobbing, es erging mir so und meinem Sohn auch. Hat man ein paar Gramm zuviel auf den Rippen ist man ja meist ein leichtes Opfer und wird oft nur belächelt, man solle sich nicht so anstellen. Aber auch Mobbing am Arbeitsplatz ist mir nicht fremd, denn oftmals hat man den Neid der Kollegen am Hals wenn man eine Sache besser managed wie sie selber. Traurige Welt, kann ich da nur sagen !

    Jedenfalls lieben Dank für das schöne Interview
    und ganz liebe Grüße

    Jutta

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  4. Hallo ,

    Astrid Frank steht neben Nelson Mandela .Mit Mobbing habe ich noch keine Erfahrungen machen müssen und hoffe das es auch so
    bleibt aber oft hört man und liest man über Mobbing.
    Tolles Interview.Vielen Dank.

    Liebe Grüße Margareta Gebhardt
    margareta.gebhardt@gmx.de

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  5. Hallo :)
    Die bekannte Persönlichkeit ist Nelson Mandela :)
    Ich selbst habe kurzzeitig Erfahrungen mit Mobbing machen müssen, glücklicherweise war die Phase aber sehr schnell wieder vorbei und es ging auch nie so weit, dass ich wirklich ausgegrenzt wurde o.ä.
    Liebe Grüße, Bianca
    melanie_b25[at]web.de

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  6. Wahrscheinlich bin ich schon zu spät. Ein wichtiges Buch finde ich. Ich habe selbst diverse Mobbingerfahrung.

    Die Autorin steht neben Nelson Mandela

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Danke für euren Blogbesuch.
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Danke das du mir ein paar Gedanken da gelassen hast. Sie werden jedoch erst noch freigeschaltet, es sei den es ist Spam, oder anderes was ich nicht dulde auf meiner Seite.

Bei nächster Gelegenheit komme ich dich auch besuchen und werde dir auch einen Kommentar hinterlassen. Fragen beantworte ich dir dann dort auch sehr gerne.
Einen ganz lieben Gruß
Nicole