Hallo ihr Lieben,
heute kommt mal wieder ein Interview für euch. Dieses Mal lernte ich den Autor durch sein Kinderbuch "Die Moosburger" und vor allem durch Instagram kennen. Weswegen ich ihn mir direkt schnappte für ein Interview, die Buchrezension folgt leider etwas später.
Nicole: HI Marco, danke für deine Zeit und Lust mir Fragen und Antworten zu stehen :). Meine erste Frage an dich: Elefant oder Gänseblümchen, was wärst du lieber und warum?
Marco: Ich entscheide mich für Elefant, weil mich diese Tiere sehr faszinieren. Ihr Sozialverhalten oder wie geschickt sie mit dem Rüssel umgehen und damit auch kommunizieren. Außerdem spüre ich immer eine kindliche Begeisterung, wenn ich Elefanten sehe.
Nicole: Ich lernte dich ja durch die Aktion von Bogenprinzessin kennen und das du dein eigenes Werk geschrieben hast und dazu sogar Filme und Extras entworfen hast, magst du dazu für alle die dich noch nicht kennen, etwas erzählen?
Marco: "Die Moosburger: Vergessene Welt" ist ein Fantasy-Abenteuer für Kinder ab 10 Jahren. Vier Freunde machen eine magische Entdeckung. Sie finden Portale, entdecken fantastische Orte und lernen geheimnisvolle Wesen einer längst vergessenen Welt kennen. Bald wird ihnen klar, dass diese Welt in Gefahr ist und gerettet werden muss. Soviel zur Geschichte. Filme faszinierten mich schon immer. In meinem ersten Job arbeitete ich als Verkäufer in einem CD/DVD-Laden und verkaufte damals schon Geschichten ;-) Ich denke beim Schreiben sehr filmisch und wollte für "Die Moosburger" unbedingt einen eigenen Trailer. Da ich schon viele Bücher mit Darsteller*innen gemacht habe, fehlte eigentlich nur noch ein Filmemacher, der die Bilder aus meinem Kopf in die Realität holen konnte.
Nicole: Wie kam es zu dieser Geschichte, was hat dich inspiriert diese Geschichte zu schreiben und was war leichter und schwerer um dein Werk so zu gestalten?
Marco: Die Moosburger gibt es in Wirklichkeit. Sie sind in echt eine Jungschar (ähnlich wie Pfadfinder) und erleben heute noch fast jeden Samstag ihre Abenteuer. 2006 war ich Betreuer dieser Jungschar und war damals ein großer Fan von den Wilden Kerlen. Mich faszinierte das Konzept: man nehme eine Fußballmannschaft, die es in Wirklichkeit gibt, erzähle über ihre Abenteuer und dichte noch ein wenig hinzu. Ich fand das unglaublich cool und dachte, dass man das eigentlich auch mit einer Jungschar machen könnte. Also fragte ich einige Jungschärler*innen, ob sie bei einem Buchprojekt mitmachen möchten. So sind meine ersten Kinderbücher entstanden. Doch der fünfte Band um die Moosburger, der sie abschließen sollte, ist leider nie erschienen. Über all die Jahre fand ich das immer sehr schade. Ich schrieb andere Geschichten im Selfpublishing und irgendwann auch für Zeitschriften und Verlage. Letztes Jahr wurden die Moosburger-Bücher 15 Jahre alt. Heute sind sie nicht mehr erhältlich. Aber ich dachte, wenn ich die Geschichte zu Ende erzählen will, dann ist jetzt der perfekte Zeitpunkt dafür. Ich suchte vier neue Darsteller*innen (ebenfalls Jungschärler*innen), mit denen ich die Geschichte, die auch fünfzehn Jahre später spielt, zu Ende erzählen kann. So sind die neuen Moosburger entstanden. Weil heute technisch viel mehr möglich ist als damals und ich wieder echte Figuren hatte, wollte ich diesmal alles haben. Einen Trailer mit den Darsteller*innen drehen, Illustrationen im Buch, die auf Fotos basieren und so weiter. Und klar ist das Ganze viel aufwändiger als üblich, aber es macht auch unglaublich viel Spaß.
Nicole: Wenn du jetzt ganz persönlich die Chance hättest, einen Charakter aus deinem Buch zu treffen, was würdest du mit diesem unternehmen und warum genau mit diesem Charakter?
Marco: Der magische Moment war für mich, als ich am ersten Drehtag die Darsteller*innen am Bahnhof abholte. Weil wir nicht viel Zeit hatten, mussten sie schon in ihren Buch-Klamotten kommen. Ich sah sie von weitem und musste kurz stehen bleiben. Da standen einfach meine Buchfiguren am Bahnhof. Das war richtig krass. Dieses Gefühl blieb an beiden Drehtagen erhalten. Somit kann ich sagen, dass ich meine Charaktere wirklich getroffen habe :-)
Nicole: Liest du denn selbst gerne Bücher und falls ja, was ist dein Lieblingsbuch und hast du vielleicht ein Lieblingszitat?
Marco: Heute liebe ich es, Bücher zu lesen. Als Jugendlicher habe ich nie gerne gelesen. Lieber Filme geschaut. Eines meiner Lieblingsbücher ist "Sieben Minuten nach Mitternacht", weil es meine Art von Fantasie sehr anspricht. Im Moment lese ich aber vor allem Jugendbücher, wo es ums Erwachsenwerden geht. Auch ein wichtiges Thema bei den Moosburger.
Nicole: Wo sind deine Geschichten entstanden und wie oder wo schreibst du?
Marco: Die Ideen zu den Geschichten entstanden aus den echt erlebten Abenteuer in der Jungschar. An den Jungscharnachmittagen oder in den Zeltlagern saugte ich alle Eindrücke auf, um sie später zu verarbeiten. Das Schreiben selbst sieht bei mir ziemlich langweilig aus. Am liebsten am Schreibtisch in meinem Schreibzimmer.
Nicole: Bestimmt brauchst du hin und wieder Entspannung, wie entspannst du nach deinen Abenteuern?
Marco: Am besten entspanne ich mich beim Filme schauen (was ich immer noch total gerne mache). Ich zocke aber auch hin und wieder gerne Videospiele. Ansonsten verbringe ich Zeit mit meinen Kindern, was mich auf ganz andere Gedanken bringt. Und Urlaub ist total wichtig, obwohl ich oft den Drang habe, immer schreiben zu müssen.
Nicole: Hast du denn ein Haustier, was dich manchmal beim schreiben ablenken durfte?
Marco: Wir haben einen Kater. Der interessiert sich aber so gar nicht für mein Schreibzimmer, sondern erlebt draußen lieber seine eignen Abenteuer. Am Abend springt er aber immer zu uns auf die Couch und braucht seine Kuschelzeit.
Nicole: Wie ist denn eigentlich dein Werdegang als Autor und war dieses Buch dein erstes Werk oder hast du schon vorher mit dem Schreiben Erfahrungen sammeln dürfen?
Marco: Wie bereits erwähnt ist mein erstes Buch im 2006 erschienen. Damals war Self-Publishing noch neu und hatte einen ziemlich schlechten Ruf. In der Zeit bis heute habe ich unglaublich viel gelernt, durfte auch für Verlage und andere Formate schreiben. Trotzdem ist es irgendwie cool, 15 Jahre später, zum Self-Publishing zurückzukehren. Heute würde ich mich als Hybrid-Autor bezeichnen, der sowohl für Verlage schreibt, aber auch selbst Bücher veröffentlicht. Ich schrieb aber auch schon für Zeitschriften, Theater, Radio, Video, Online-Formate und liebe diesen Mix.
Nicole: Wie geht es mit dir als Schriftsteller weiter?
Marco: Aktuell schreibe ich an einem Kinderkrimi für einen Schweizer Verlag, der im Sommer erscheinen wird. Von den Moosburgern wird es noch weitere Abenteuer geben und ich bin auch an einem Jugendbuch dran. Weitere Ideen warten und es wird bestimmt nicht langweilig. Ich bin selbst gespannt, wo die einzelnen Geschichten hinführen werden.
Nicole: Welche Frage wurde dir noch nie gestellt, die du aber schon immer gern mal beantwortet hättest?
Marco: Da fällt mir gerade keine Frage ein. Aber viele fragen mich, ob ich nicht auch mal etwas für Erwachsene schreibe. Bisher habe ich diese Frage immer verneint, weil ich mich bei Geschichten für Kinder und Jugendliche einfach wohl fühle und es unglaublich Spaß macht für dieses Publikum zu schreiben. Mittlerweile schwirrt mir da aber schon länger eine Idee im Kopf herum, die mich nicht mehr loslässt. Eine Geschichte für Erwachsene, aber in der Art und Weise, wie ich auch für Kinder und Jugendliche Geschichten erzähle. Möglicherweise spielen da ehemalige Darsteller*innen (die mittlerweile alle erwachsen sind) eine große Rolle ;-)
Nicole: Hast du einen Tipp für meine Leser wegen Schreiben oder gar etwas auf dem Herzen was du gerne mitteilen magst?
Marco: Lasst euch nicht von Tipps, Kursen und all dem Wissen rund ums Schreiben verunsichern. Wenn ihr auf alles achtet und alles "richtig" machen wollt, werden ihr gar nicht mehr schreiben. Deshalb: schreibt, schreibt, schreibt. Nehmt die Tipps, die euch weiterbringen und für euch stimmen und dann schreibt weiter.
Danke für das Interview mit dir und ich bin schon gespannt wie es bei dir weiter geht und werde dich im Auge behalten :)
