endlich gibt es mal wieder ein Interview auf meinem Blog, es war eigentlich schon im November fertig, aber im Dezember gab es viel zu viele Gewinnspiele und im November war ich zu langsam.
Aber dafür erscheint es jetzt endlich.
Denn das tolle ist, ihr könnt entweder einmal das Hörbuch gewinnen (für alle die lieber Hörbücher mögen), und zum anderen auch das Buch, ihr dürft euch also aussuchen, was ihr lieber gewinnen möchtet.
1) Interview lesen und Frage beantworten, die im Interview für euch versteckt ist, am besten als Kommentar.
2) Mir einen Kommentar hinterlassen, wie ich euch im Falle des Gewinnes erreichen kann, ich speichere eure Adresse bzw Email-Adresse nur für das Gewinnspiel und werde es, sobald ihr das was ihr euch aussucht, empfangen habt (wobei ich gebe KEINE Garantie für die Post, und versende entweder als Buchsendung oder Brief) bzw wenn ich es losgeschickt habe.
3) Die Regeln hier noch nachlesen -> Link
4) Das Gewinnspiel startet am 12.01.2019 um 10:00 Uhr morgens und läuft bis zum 19.01.2019 23:59 Uhr. Danach lose ich zeitnah aus und euer Geschenk macht sich auf den Weg zu euch.
Es gibt jedoch nur einen Gewinner und einer von euch darf sich dann aussuchen, was er gerne gewinnen möchte.
Danke übrigens an den Autor sowie an den Brunnen Verlag für diese Möglichkeit.
Und los geht´s:
Copyright der Fotos liegt bei Tim Tichatzki!!! |
Nicole: Wo schreibst du denn eigentlich am liebsten?
Tim: Ich habe keinen festen Platz, kann eigentlich überall schreiben. Wenn ich in der Story drin bin, dann ist es mir ziemlich egal, was drumherum passiert. Der schönste Platz, an dem ich an meinem letzten Buch geschrieben habe, war auf den Cook Inseln. Wir hatten in 2016 die Möglichkeit, diese Insel im Rahmen unserer Weltreise zu besuchen. Sehr, sehr schön. Hier habe ich dem Buch den letzten Feinschliff gegeben, und von hier aus habe ich das Manuskript dann an die Verlage geschickt.
Nicole: Hast du denn einen Ort wo du gut entspannen kannst?
Tim: Am liebsten mit meiner Familie in der Natur
Nicole: In welcher Zeit würdest du gerade am liebsten leben, und warum?
Tim: hätte ich eine Zeitmaschine, dann würde ich gerne nochmal in das Jahr 1998 zurück. Da hat man ja noch Erinnerungen dran, aber eine Erinnerungslücke finde ich doch ganz frappierend. Wie fühlt es sich an, im Alltag ohne Smartphone und Internet auskommen zu müssen? Würde mir das überhaupt noch gelingen? Damals hat es ja ganz offensichtlich funktioniert, aber ich fürchte, dass ich mich mittlerweile so sehr an das digitale Zeitalter gewöhnt habe, dass es mir jetzt schwerfallen würde, im Jahr 1998 noch zurechtzukommen. Diese riesige Veränderung, die ja zu meinen Lebzeiten passiert ist, würde ich gerne mal in ihrer Tragweite am eigenen Leib spüren.
Nicole: In deinem Buch geht es um eine Familiengeschichte, wie bist du auf diese Idee gekommen und was bedeutet es dir selbst dich mit dieser Geschichte zu umgeben?
Tim: Durch die Erzählungen meiner Schwiegermutter, war diese Geschichte immer sehr präsent in unserer Familie. Oft haben wir abwehrend reagiert, weil man nicht weiß, wie man mit solch leidvollen Erfahrungen der älteren Generation angemessen umgehen soll. Und trotzdem war die Reaktion in der Verwandschaft immer die Gleiche: Das muss doch mal jemand aufschreiben! Allen war klar, dass wenn die Väter und Mütter in nicht allzu ferner Zukunft gestorben sind, auch diese Erinnerungen in Vergessenheit geraten. Dieser Teil der Familiengeschichte wäre dann für immer verloren. Ich habe dieses Buch also auch als eine Art Vermächtnis für meine Kinder geschrieben. Irgendwann werden sie alt genug sein, sich der Geschichte ihrer Oma in vollem Umfang widmen zu können, und ich hoffe, dass mein Buch ihnen dann eine Hilfe ist. Es würde mich freuen, wenn sie die Erlebnisse ihrer Großeltern als einen Teil ihrer eigenen Geschichte wahrnehmen. Denn das ist mir beim Schreiben sehr bewusst geworden: die Erfahrungen unserer Eltern und Großeltern strahlen aus bis in unsere heutige Generation. Sie finden sich wieder in Erziehungsmustern, Werten, Hoffnungen, Ängsten, Sorgen, denen wir als Kinder bis heute ausgesetzt sind. Um sich also auch mit seinem eigenen Aufwachsen versöhnen zu können, die guten wie die schlechten Seiten besser verstehen zu können, hilft eine Auseinandersetzung mit der Geschichte unserer Eltern ungemein.
Nicole: Wie lange hast du für dein Buch gebraucht, bis die Leser es in der Hand halten durften und was war für dich das aufregendste dabei?
Tim: ca. 5 Jahre. Das aufregendste war die Recherche. Je mehr ich über diese Zeit gelesen habe, desto besser konnte ich die einzelnen Erzählschnipsel meiner Schwiegermutter verstehen.
Nicole: War der Titel des Buches deine Idee?
Tim: Nicht nur. Der Verlag hat einige Vorschläge gemacht, in denen überall die Ortsbezeichung Chortitza vorkam. Der finale Entwurf kam dann aber von mir.
Nicole: Liest du selbst gerne Bücher und welches Buch liebst du derzeit?
Tim: Ja, ich lese selbst gerne und viel. Ich stelle aber ein Tendenz fest, dass ich weniger Romane, dafür aber immer mehr Sachbücher lese. Das letzte Sachbuch war von Ibram X. Kendi. Ein dicker Wälzer zum Thema Rassismus: Stamped from the Beginning. Jetzt im Urlaub habe ich aber auch mal wieder einen Roman gelesen: Natchez Burning von Greg Iles
Nicole: Mit welchem Charakter aus deinem Buch würdest du dich gerne mal treffen und was würdest du gerne mit der Figur erleben?
Tim: Da würden mir einige einfallen. Anastassia zum Beispiel. Sie fand ich beim Schreiben extrem spannend, auch wenn sie nur eine Randfigur war. Oder Isaak. Mit ihm hätte ich mich gerne mal auf ein Glas Wein getroffen, weil ich glaube, dass es eine sehr witzige Unterhaltung werden würde.
Nicole: Hast du Haustiere, die deine Aufmerksamkeit gefordert haben, als du geschrieben hast? Oder dir halfen, dich zu entspannen?
Tim: Nein
Nicole: Wo hast du dich am liebsten entspannt von deiner Geschichte und um evtl neue Ideen zu entwickeln?
Tim: wie schon erwähnt, haben wir in 2016 einen Weltreise gemacht. Ein halbes Jahr, einmal rund um den Globus. Angefangen in den USA, dann weiter auf die Cook Inseln. Von dort aus nach Neuseeland, dann nach Sydney und zum Schluß noch Thailand. In diesem halben Jahr konnte ich sehr gut entspannen, und habe dem Buch den letzten Schliff geben können.
Nicole: Welchen Tipp an neue Schreiberlinge würdest du gerne geben?
Tim: aufgepasst mit den Hilfsverben haben und sein. Sie werden in ihren verschiedenen Ausprägungen oft zu inflationär eingesetzt, obwohl es meist bessere Lösungen gibt.
Nicole: Hast du ein Geheimnis, das noch nicht so öffentlich ist, aber wo du heute mal verraten möchtest?
Tim: :) :) :) guter Versuch, aber die bleiben dann doch lieber im engen Freundes- und Familienkreis
Nicole: Welche Frage wurde dir bisher noch nicht gestellt, die du aber gerne mal beantworten würdest?
Tim: wie kann die Kunst des Geschichtenerzählens gewinnbringend in Organisationen, Gruppen und Teams eingesetzt werden?
Nicole: Was bedeutet es dir, dass das Buch nun auf dem Markt ist, was möchtest du mit deinem Buch gerne anderen weitergeben?
Tim: Natürlich bin ich stolz und freue mich, dass diese Geschichte nun in gedruckter Form aber auch als Hörbuch erhältlich ist. Die Rückmeldungen sind sehr, sehr positiv. Offensichtlich nehmen die Leser großen Anteil an dem Schicksal der Protagonisten. Meine Hoffnung ist, dass dadurch Empathie für die russlanddeutschen Mennoniten geweckt wird, und dass man sich mit ihrem Ideal des Pazifismus einmal näher beschäftigt. Vielleicht ist Friedfertigkeit eine viel bessere Lösung, als man gemeinhin denkt; auch für die Probleme unserer heutigen Zeit. Außerdem hoffe ich darauf, dass sich die Leser auch für ihre eigene Familienvergangenheit zu interessieren beginnen.
Nicole: Welche Rolle spielt der christliche Glaube für dich?
Tim: Sagen wir es mal so: Je älter ich werde, desto distanzierter werde ich gegenüber organisiertem, christlichen Gemeindeglauben, bei gleichzeitig steigender Begeisterung für gemeinschaftliche Jesus-Nachfolge. Was wie ein Widerspruch klingt, ist in Wirklichkeit ein Konflikt, den ich auch als Gemeindegründer und -leiter nicht immer ganz so souverän gelöst bekomme.
Nicole: Welche biblische Figur würdest du gerne selbst einmal treffen?
Tim: Jesus, klar. Und die Frau vom Jakobsbrunnen. Ich wüsste gerne, was aus ihr geworden ist.
Nicole: Magst du noch ein bisschen von dir erzählen, was du sonst außer schreiben, und lesen machst? Ich hab gesehen du fotografierst und gehst in Köln in eine Gemeinde, was genau machst du da, und was macht dich sonst so aus?
Tim: Fotografieren ist in den letzten Jahren vom Hobby zum Beruf geworden. Da macht viel Spaß und ist ein guter kreativer Ausgleich zu meiner Tätigkeit als Finanzberater. Außerdem versuche ich gerade meine Beratungstätigkeit im Hinblick auf Gemeinde- und Leitungscoaching auszubauen. Ich koche gerne, treibe Sport, schaue gute Serien und mache Musik (Klavier und Gitarre). In der Gemeinde bin ich Teil des Leitungsteams, predige, und bin in der Kinder- und Jugendarbeit aktiv.
Nicole: Was möchtest du unbedingt noch erleben, wenn du wüsstest, du hättest nur noch 24 Stunden auf der Welt?
Tim: ???? dazu fällt mir keine gute Antwort ein
Nicole: Wie geht es mit deinen Projekten im schreiben weiter?
Tim: aktuell arbeite ich an einem Roman, der sich mit dem Thema Rassismus beschäftigt. Anhand der Lebensgeschichte von Frederick Douglass will ich eine Brücke in unsere heutige Zeit schlagen, und zeigen, dass die Theologie der Sklavenhalter bis heute noch nicht überwunden ist.
Nicole: Darf ich dich fragen, ob du denn auch eine Lieblingsbibelstelle hast, und warum gerade diese es ist?
Tim: Matth. 6, 25-34. Das große Plädoyer gegen die Sorgen. Ist so ein Lebensthema für mich.
Nicole: Danke das du mir ein klein wenig von deiner Zeit geschenkt hast und ich wünsch dir viel Spaß beim weiterschreiben :)
Frage an euch Leser: Warum hat Tim das Buch geschrieben, das ich an euch verlosen darf und habt ihr eine Frage an Tim?
Liebe Nicole,
AntwortenLöschenvielen Dank für das Interview!
Ich nehme nicht am Gewinnspiel teil, denn ich kenne das Buch bereits und es war eines meiner Highlights 2018. Ich empfehle es gerne weiter!
Liebe Grüße
Martina
Hallo Nicole,
AntwortenLöschenda ich das Buch auch schon kenne (und liebe!, da kann ich mich Martina nur anschließen), nehme ich zwar nicht am Gewinnspiel teil, möchte mich aber für das informative Interview bedanken :)
Tatsächlich hätte ich eine Frage an Tim und zwar: Wie hat es sich angefühlt, dieses Buch zu schreiben? Ich kann mir das nämlich gar nicht vorstellen, so sehr hab ich beim Lesen mit den Charakteren mitgelitten.
Ich wünsche dir ein schönes & gesegnetes Wochend!
LG, Miriam
Hallo Miriam, als Autor hat man eine grössere Distanz als der Leser, weil man sich mit so viel stilistischen Fragen auseinandersetzt. Umso schöner ist dann so ein Feedback wie deines, dass du mit den Figuren mitfiebern konntest. Das zeigt mir dann, dass sie richtig gezeichnet wurden. Als Leserin sollst du ja gerade nicht ständig über die vielen technischen Aspekte des Schreibens stolpern.
AntwortenLöschenBei den biografischen Figuren kam aber noch hinzu, dass ich ihnen unbedingt gerecht werden wollte, gerade um Ihnen ein würdiges Andenken zu setzen. Da kommt es dann auf jedes Wort an, gerade in den besonders tragischen Momenten. Umso erleichterter war ich dann über die sehr dankbare Rückmeldung meiner Schwiegermutter. Verständlicherweise, die am schwersten zu gewinnende Leserin.
Vielen Dank für die Antwort!
LöschenDie Figuren haben mich ohne Ausnahme alle absolut überzeugt, nochmal ein ganz großes Kompliment dafür!
Ich finde das Thema des Buches auch sehr interessant und kann mir vorstellen, dass die Lektüre nicht einfach ist.
AntwortenLöschenZur Frage: Es wurde geschrieben, um die Geschichte der Familie endlich mal aufzuschreiben, damit sie nicht in Vergessenheit gerät.
Ich habe auch bei meinen Eltern das Gefühl, dass mit ihnen viel Wissen um die Vorfahren und die Generationen davor stirbt. Ich fände es richtig toll, wenn mein Vater etwas aufschreiben würde. Es war nämlich richtig interessant bei meinen Vorfahren... Es gibt da englische, französische und holländische Verbindungen. Ein Fabrikbesitzer war auch dabei und die Weltausstellung in Paris spielte eine Rolle. Von der anderen Seite weiß ich von Vertreibung und Kriegsgefangenschaft und diese Dinge spielen sehr wohl eine Rolle auch in unserem Leben. Mein Vater beschäftigt sich sehr ausführlich mit dem Thema und es gibt wohl Bücher über die Folgen des 2. Weltkrieges auf die Kinder und Enkelgeneration....
Danke auch für das tolle Interview, das noch neugieriger macht, das Buch zu lesen.
Und eben ganz vergessen, ich wünsche mir die gedruckte Ausgabe des Buches.
AntwortenLöschenUnd eine Frage an den Autor habe ich auch:
Durch die Recherchen am Buch, hast du da auch Dinge innerhalb der Familie erfahren, die dich überrascht haben ? Dinge, die du vorher nicht mitbekommen oder erzählt bekommen hast ?
Herzlichen Glückwunsch Maria, deine Adresse bräuchte ich noch, denn du hast das Buch gewonnen :)
LöschenLiebe Grüße
Nicole
Danke ! Ich freue mich sehr !
LöschenHallo Maria,
AntwortenLöschenÜberraschung wäre das falsche Wort. Eher ist mir beim recherchieren die gesamte Tragweite dieser Tragödie bewusst geworden, und wie erbarmungslos die Menschen damals in den Mühlen der Weltpolitik zerrieben worden sind. Das Thema Repatriierung sticht da als ein besonders Großes hervor. Mehr will ich dazu aber noch nicht verraten, da du das Buch ja noch nicht gelesen hast :)