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Montag, 4. Dezember 2017

177/2017) Der Junge auf dem Berg

Titel: Der Junge auf dem Berg
Autor: John Boyne
Übersetzung: Ilse Layer
Seitenanzahl: 302 Seiten
ISBN: 978-3-7373-4062-5
Verlag: Fischer Verlage -> Link
Preis: 16,99 €
Alter: Ab 12 Jahren
ET: 24.08.2017 

Copyright des Covers: Fischer Verlage!!!

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Meine Meinung zum Buch:
Der Junge auf dem Berg

Aufmerksamkeit:
Das Buch selbst ist mir anhand von der Leipziger Buchmesse aufgefallen, doch dann auch noch einmal weil es bei der Thalia Buchbesprechung auch vorgekommen ist, und ich es euch dort auch schon einmal auf dem Blog erwähnte. Ich bereue es sogar jetzt im Nachhinein das ich nicht eher zu diesem Buch griff.
Warum ich von diesem Buch begeistert bin, obwohl es grauenvoll, schrecklich und an das tiefste Innere geht zugleich berührend, wunderschön und edel ist, das versuche ich euch in den nächsten Zeilen näher zu bringen! Dieses Buch muss einfach jeder gelesen haben!!!

Inhalt in meinen Worten:
Pierrot ist in Frankreich aufgewachsen, zumindest die ersten sechs Jahre. Sein bester Freund und Nachbar ist stumm und so lernt er die Gebärdensprache.
Die Familie ist zerrüttet, denn nach dem ersten Weltkrieg ist der Vater von Pierrot  nicht mehr er selbst, er ist ein Trinker und schlägt seine Mutter. Will es eigentlich nicht, aber der Krieg zerstörte etwas.
Die Mutter von Pierrot verstirbt auch, und somit ist er ein Waisenjunge. Erst kommt er in ein Kinderheim, dort bleibt er jedoch nicht und kommt zu seiner Tante auf den Berg. Wo es einen Hausherrn gibt, der nicht immer da ist, sondern nur manchmal. Meist ist dieser Herr nämlich in Berlin.
Warum Pierrot auf einmal einen anderen Namen annehmen muss, und noch vieles andere wird anders, denn Pierrot darf niemals Frankreich vor dem Herrn erwähnen.
Was es mit diesem Pierrot auf sich hat und warum es manchmal leichter ist in einer Scheinwelt als mit offenen Augen durch die Gegend zu strolchen, davon berichtet euch das Buch.

Wie ich das Buch empfand:
Dieses Buch lies mich von der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr los. Es wollte in einem Rutsch gelesen werden und Pierrot lies mich mit seinem Schicksal an seinen Lippen kleben. Wenn ich auch bei vielem Fassungslos und Traurig war, und immer wieder mit dem Kopf geschüttelt habe, weil ich nicht glauben wollte was geschah, hat mich das Buch mitgerissen. Selten einen Schriftsteller gefunden, der mich so packen konnte.

Was mich bewegte im Buch:
Pierrot wird Peter genannt. Denn eigentlich ist der Name Pierrot und Peter der ein und der selbe, nur wird eben in Frankreich das eine genannt und das andere in Deutschland.
Peter anfangs hatte ich für ihn ziemlich viel Mitleid und reiste mit ihm durch Frankreich nach Deutschland und nach Österreich, lernte seine Tante kennen und musste doch wieder Abschied nehmen, aber nicht weil es ein natürlicher Abschied wäre, nein Peter bekam etwas mit, was Hochverrat ist und schützte ohne zu ahnen was das für Folgen hat, seinen Herrn. Der Herr ist nämlich stets freundlich zu ihm und liebt Peter, insoweit man bei diesem Herrn von Liebe sprechen kann.
Und durch den Schutz, den Peter ausspricht, löscht er etwas aus, was eigentlich wichtiger und weitaus größere Folgen hatte, als er in diesem Moment abschätzen konnte.
Ich meine, ein Junge der Vollwaise ist, bei seiner Tante landet und letztlich seine Tante verliert, das nimmt mit, und lässt einerseits wütend andererseits entsetzt das Geschehen miterleben.
Peter war sich seiner Sache sicher, vor allem das er gutes tut, bis er verstand, dass das was er tat niemals gut war.
Es gibt noch viel mehr solche Begebenheiten als mit seiner Tante, so viele, dass wenn ich sie euch aufzählen würde, gespoilert seit und ehrlich, dieses Buch kann ich euch nicht näher bringen, ohne das ich nicht etwas spoilere!
Für mich ist Peter eine Figur die man einerseits schütteln und rütteln will, andererseits lieben möchte, ihm nah sein möchte, ihm die Augen öffnen möchte und ihm klar machen möchte, Junge wach auf!
Gerade im letzten drittel dachte ich mir immer wieder Peter warum tust du das?! Du bist doch gar nicht so, wie sehr kann einzelner Mann dich so verführen und so einlullen, dass du selbst nicht mehr denken kannst?!
Immer wieder habe ich erwartet das Buch endet mit einem Suizid, doch das tut es sogar, aber nicht mit Peters Suizid, er wird anders gestraft, anders erzogen und anders empfangen, als er es wohl selbst erwartet hat, inwieweit das aber der Fall ist, Buch lesen!

Warum das Buch kritisch zu betrachten ist:
Das Buch ist irre gut umgesetzt worden, es hat mich berührt, erschüttert und auch ein klein wenig nachdenklich gemacht.
Dennoch ist das Buch kein reines Kinderbuch, ein Kind kann es lesen, doch wird es diese Tiefe die das Buch vermittelt auch verstehen?
Das Hitler (ja ich nenne ihn endlich und leider) beim Namen, nicht nur ein saugefährlicher Mann war, das ist bekannt, doch das er einen Hof hatte, wie er zu tote kam, das er malte und gestaltete, das er in sich eigentlich ein unsicheres Kerlchen war und das er Hunde liebte, und wodurch diese Liebe zu Hunden geweckt worden ist, wisst ihr das?
Also Herr Hitler war eigentlich ein Kunstliebhaber und malte selbst. Er hatte sogar versucht ein Kunststudium zu machen, wurde aber abgelehnt. Seine Bilder hängen im Buch an der Wand, ob das nun in echt so ist, das kann ich nicht sagen, das weiß ich nicht und soweit möchte ich mit diesem Herrn auch nicht beschäftigen.
Das er Hunde liebte, das wissen bestimmt einige, im Buch wird dazu eine Kriegsgeschichte erzählt und wie er zu einem Hund gekommen ist, der übergelaufen ist, inwieweit das nun stimmig ist das kann ich euch nicht erzählen.

Schreibstil:
Der Autor schafft es wahrhaftig einen Schreibstil an den Tag zu legen, der fesselt und die Zeit nur so vergehen lässt. Er schreibt drastisch, einfühlsam und so realitätsnah das ich immer wieder eine Gänsehaut hatte.
Das Buch ist aus der Sicht von Peter geschrieben, so bekommt man durch Geflüster der Hausangestellten mit, was geplant wird, Peter kann erst einmal nicht alles fassen, und so geht es einem auch als Leser, doch nach und nach ergeben Dinge Sinn und es kommt Bewegung in das Spiel.
Fast als wäre nicht Peter die Hauptfigur sondern man selbst bewegt sich durch das Buch und bekommt selbst Schuldgefühle, Hoffnungen und anderen Gefühlsregungen mit.
Einfach genial!

Wahrheit und Fiktion:
Peter ist zwar erfunden, alles andere im Buch ist einfach wahr und gut recherchiert! Dabei kommen alle großen Figuren aus dem zweiten Weltkrieg vor, die Begebenheiten im Konzentrationslager und auch die Dame die die Filme über Hitler drehte kommen vor, auch das Attentat auf Hitler wird erwähnt.
Somit gibt es viele Facetten zu entdecken, und dennoch gibt es auch Fiktion.
Schlimm finde ich, dass diese Begebenheiten, die Peter erlebte, auch andere Kinder heute erfahren. Diese Manipulation, und Gewalt, Kinder werden in Ideologien groß gezogen, ohne das sie anderes Wissen das vielleicht etwas neutraler ist, kennen lernen.
Somit kann ich in diesem Punkt sagen, dieses Buch betrifft die Vergangenheit und doch kann man den Inhalt heute noch entdecken in vielen Köpfen. Und nicht nur weil die Nazis das Gedankengut haben, wenn man auf den IS schaut, hat man ähnliche Bewegungen.

Charaktere:
Peter ist der Hauptcharakter im Buch. Daneben gibt es seine Eltern im ersten Teil des Buches, dann dicht gefolgt vom Waisenhaus mit diversen Geschichten, den Berg mit der Schule in Berchtesgaden den Herrn, die Angestellten des Hauses und letztlich den besten Freund von Peter.
Wie alles zusammenhängt und warum Peter doch noch Gnade finden kann, das erfahrt ihr in diesem Buch.

Spannung:
Immer wieder geht der Autor an Spannungsspitzen, das man es als Leser kaum aushält und einfach nur weiter lesen möchte, so dass das Buch relativ schnell durchgelesen ist. Eigentlich kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Deswegen diesen Punkt hat der Autor mehr als gut gemacht! Perfekte Wechselwirkungen zwischen kurzer Entspannung bis hin zum Höhepunkt.

Empfehlung:
Dieses Buch ist grausam, und zugleich wunderschön. Dieses Buch kitzelt etwas hervor, das ich so nicht erwartet noch gedacht hatte, es zeigt einmal eine vergangen Weltgeschichte aus anderen Augen, lässt mich als Leserin hinterfragen, wie ich gehandelt hätte an Peters Stelle. Dieses Buch ist eine Reise, eine Gedankenreise, eine bewegende Zeit die man so schnell nicht vergessen wird, das Buch ist zwar ausgelesen und dennoch möchte man zurück zu Peter ihn bitten die Geschichte anders zu erleben, doch geht das nicht, was auch gut ist.
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der einerseits den Autor kennt, ich muss mir auf jeden Fall noch sein anderes Buch besorgen, denn bis heute wusste ich nicht wer dieser Autor ist. Ich kann dieses Buch auch Jugendlichen empfehlen, die selbst den Holocaust gerade an der Schule durchnehmen, aber auch Jugendlichen die gerne lesen und sich nicht abschrecken lassen von Dingen, die sie im Buch finden. Ich mag dieses Buch aber auch gerade Menschen an das Herz legen, die selbst Fremdenhass in ihrem Inneren spüren, denn ihr werdet erkennen, wohin der Hass führen kann. Ich bin in diesem Punkt leider nicht neutral, aber ich hoffe und bete insgeheim das dieses Buch die richtigen Menschen an die Hand bekommen, um sich selbst zu hinterfragen und zu erkennen, wo sie stehen wollen!

Bewertung:
Diesem Buch muss ich fünf Sterne geben und irgendwie ärgere ich mich, dass ich nicht eher zu diesem Buch griff, doch bei einer Vorstellung, wurde ich gewarnt und ich hatte ein klein wenig Angst vor diesem Buch, bis ich jetzt selbst zu diesem Buch griff, die Abscheulichkeiten die Peter tut selbst vor Augen habe und dennoch weiterlesen möchte, denn das Buch hat einfach einen Sog auf mich ausgeübt, den ich selten bei Büchern erleben kann.
Ein Buch das man an einem Nachmittag durchgelesen hat und gleich noch einmal lesen möchte!
Grandios! Also gibt es die wohlverdienten fünf Sterne! Aber Achtung das Buch bewegt euer Herz!

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7 Kommentare:

  1. Hallo Nicole,

    ja, das ist ein ganz tolles Buch! Auch wenn man es als schrecklich-schön bezeichnen muss. Ich finde, es sollte Schullektüre werden, damit man Kindern / Jugendlichen helfen kann zu verstehen, was mit Pierot passiert ist und damit hoffentlich vorbeugen kann.
    Wenn du magst, HIER ist meine Rezension zum grandiosen Hörbuch.

    GlG vom monerl

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    1. Hallo monerl
      dankeschön für deinen Hinweis.
      Grüße
      Nicole

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  2. Huhu Nicole,

    auf diese Rezension war ich schon sehr gespannt! Es klingt so, als sollte ich dieses Buch auf jeden Fall noch lesen, aber ich glaube, ich muss damit noch etwas warten – solche Bücher kann ich nicht immer gut lesen, und dabei haben sie meine vollste Aufmerksamkeit verdient!

    Meine Bibliothek bietet das eBook auf Englisch an, das werde ich mir dann im passenden Moment ausleihen.

    Ich hatte ja direkt so meinen Verdacht, mit wessen Suizid das Buch endet!

    Dass Hitler auch ein Künstler war, beziehungsweise sein wollte, wusste ich schon – man fragt sich, ob alles anders gekommen wäre, wenn er nicht abgelehnt worden wäre und für seine Kunst gelebt hätte...

    Interessant, dass auch Leni Riefenstahl vorkommt! Die ist ja auch seine sehr zwiespältige Gestalt aus der damaligen Geschichte.

    Ich glaube, beim Thema Fremdenhass bzw darf muss man gar nicht neutral sein, insofern finde ich es gar nicht schlimm, dass du in dem Punkt nicht neutral bist! :-)

    Schöne Rezension!

    LG,
    Mikka

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    1. Liebe Mikka
      dankeschön für deinen Kommentar.
      Wie schon am Telefon erwähnt, kann ich dir das Buch wirklich empfehlen, aber schnapp es dir am besten, wenn du es am Stück lesen kannst.
      Es grüßt
      Nicole

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  3. Mir war das Buch bisher nicht bekannt, aber auch ich war sehr gespannt, weil ich mir unter dem Buchtitel noch kein wirkliches Bild machen konnte. Aber das was ich dann las, überzeugte mich wirklich. :) Ein toller Roman mit einer realiätsnahen Geschichte. Zudem wie vorher schon erwähnt bestimmt auch super als Schullektüre geeignet.
    Liebe Grüße
    Joel von Büchervergleich.org

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    1. Hallo Joel,

      ja das Buch ist wirklich super.
      Jedoch finde ich deinen Büchervergleich leicht seltsam.
      Es grüßt
      Nicole

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  4. Hallo Nicole,
    ich habe das Buch auch bereits gelesen und auch bei mir ist es eine volle Fünfsternebewertung geworden. Mir gefiel der Schreibstil des Autors auch sehr gut. Ich fand es faszinierend, wie schleichend der Prozess bei Pierrot verlaufen ist und wie er sich nach und nach verändert hat. Ich freue mich, dass auch dir diese Geschichte so zugesagt hat.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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Danke für euren Blogbesuch.
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Danke das du mir ein paar Gedanken da gelassen hast. Sie werden jedoch erst noch freigeschaltet, es sei den es ist Spam, oder anderes was ich nicht dulde auf meiner Seite.

Bei nächster Gelegenheit komme ich dich auch besuchen und werde dir auch einen Kommentar hinterlassen. Fragen beantworte ich dir dann dort auch sehr gerne.
Einen ganz lieben Gruß
Nicole