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Sonntag, 15. Dezember 2024

Interview mit Tanja Köhler

Copyright liegt bei Tanja Köhler

Nicole: Hallo Tanja, danke dass du dir die Zeit für mich und meinen Blog nimmst, meine erste Frage an dich. Was wärst du lieber? Tannenbaum oder Kerzenwachs - ja eine seltsame Frage, aber dahinter verbirgt sich etwas ;).

Tanja: Spontan wäre ich lieber der Tannenbaum – allerdings ungeschmückt – groß und stark. In einem satten Grün mit starken Ästen. Ein Baum, der vielen Wesen Schutz bietet und zugleich das Herz erwärmt.

Copyright des Bildes: Tanja Köhler



Nicole: Du bist ja eine Autorin, die sich psychologisch mit dem Thema Rauhnächte, Loslassen, Neues wagen und diversen anderen Themen widmet, wie kam es dazu und was bedeuten dir diese Themen selbst?

Tanja: Vor einigen Jahren bin ich selbst in einer großen Lebenskrise gewesen. Trennung von meinem Mann und damit verbunden den Schritt ins Ungewisse? Oder Bleiben und damit verbunden das Wissen, dass der Glanz in meinen Augen nach und nach verblassen wird. Nach 23 Jahren kein einfacher Schritt, zumal es auch keinen Streit gab zwischen uns. Die Liebe war einfach irgendwo verloren gegangen.

Die Rauhnächte waren damals eher mein unbeholfener Versuch, mich aktiv mit dieser Krise und einer Lösung zu beschäftigen. Zu einem Psychologen oder anderem Coach wollte ich nicht gehen. Also habe ich mir gedacht: versuche es halt mal mit den Rauhnächten. Was ich an Literatur damals vorgefunden habe, war mir jedoch alles viel zu esoterisch. Und so war meine Psychologen-Seele geweckt und ich habe versucht zu verstehen, was hinter jeder einzelnen Rauhnacht steckt und habe das Wissen zusammengetragen. So ist also „aus Versehen“ die Grundlage für mein erstes Buch entstanden. Dass das mal ein Spiegelbestseller werden wird, daran habe ich damals freilich überhaupt nicht gedacht. Aber um auf deine Frage zurückzukommen:

‚Loslassen‘ bedeutet für mich: Klarheit in die eigene Lebenssituation zu bringen und Abschied zu nehmen von dem, was mir nicht – bzw. nicht mehr gut tut.

‚Neues wagen‘ bedeutet für mich: nur wenn ich von etwas loslasse, kann ich Neues in mein Leben einladen. Und da heißt es oft: sich mutig ein Herz zu fassen und Dinge einfach mal auszuprobieren. Oder wie ich es gerne anderen zurufe: das Herz voranwerfen und mutig hinterherspringen. 

Und die „diversen anderen Themen“ – die ergeben sich aus dem „Großen Ganzen“. Oder wie der Sozialpsychologe Kurt Lewin einst gesagt hat: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.

 
Copyright des Bildes: Tanja Köhler

Nicole: Deine Stimme, du sprichst deine Hörbücher ja selbst, hat ja etwas Besonderes an sich. Nun ist meine Frage wie bist du auf diese Idee gekommen, wie hat das alles überhaupt begonnen?

Tanja: Meine Stimme habe ich nur zufällig entdeckt. Vor einigen Jahren, als ich mein erstes Buch (Das Jahr, als ich anfing Dudelsack zu spielen) privat als Hörbuch eingesprochen habe. Daraufhin habe ich einen befreundeten Journalisten gefragt, ob er mir einen Kontakt zum regionalen Radiosender Antenne 1 Neckarburg Rock & Pop machen könnte, weil ich plötzlich die Idee hatte, eine Radiosendung zu machen. Was soll ich sagen? Hätte ich nicht gefragt, würde es meine Sendung „Sag mal Tanja!?“ nicht geben. Über 230 Folgen haben wir bereits ausgestrahlt. Es ist ein Talk rund um die Psychologie und rund um das Leben. Man kann die Sendungen auch als Minipodcast „Sag mal Tanja!?“ überall dort, wo es Podcasts gibt, nachhören.
Der Schritt zum Einsprechen der Rauhnächte-Bücher lag dann auf der Hand. Der Audio Verlag hatte Interesse, hat meine Stimme gehört und war gleich Feuer & Flamme…

Copyright liegt bei Tanja Köhler und Knesebeck Verlag!



Nicole: Was war für dich die beste Rauhnacht und warum war diese so besonders für dich?
Tanja: Alle Rauhnächte sind besonders. Tatsächlich ist es aber immer wieder die zweite Rauhnacht, die der STILLE gewidmet ist, die mich persönlich jedes Jahr aufs Neue berührt. In der Stille zeigen sich Themen, die vom Alltag häufig vernebelt werden. Nur in der Stille ist es möglich sich selbst zu begegnen. Wir brauchen vor ihr keine Angst haben, sondern dürfen ihr zuhören, was sie uns zuruft, was wir brauchen. Sie meint es gut mit uns, auch wenn wir uns manchmal vor ihr fürchten. In den Gesprächen mit anderen, die die Rauhnächte begehen, zeigt sich: jeder hat eine andere Rauhnacht, die auf besondere Weise bedeutsam ist. Ich glaube, dass das von Jahr zu Jahr auch variieren kann – je nachdem, welche Themen uns im Jahr so umtreiben und war wir erlebt haben.
Copyright des Bildes liegt bei Tanja Köhler und es ist das Bild aus der 2. Rauhnacht


Nicole: Wie hast du den Schlüssel für die Rauhnacht für dich entdeckt und was war hier dein ganz persönliches Erlebnis? 

Tanja: Den „einen“ Schlüssel gab es nicht, wohl aber haben meine ersten Rauhnächte mich in einen echten „Rauhnächte-Fan“ gewandelt. Ich habe ja schon erzählt, dass ich mich in einer großen Krise befand und mir Klarheit für die Frage „Trennung – ja oder nein“ erhoffte. Und genau das ist auch geschehen. Am 02. Januar – also in der 9.ten Rauhnacht – trennten wir uns. Ich will noch betonen, dass wir das im Guten hinbekommen haben. Sehr respektvoll. Aus Wertschätzung der gemeinsamen Zeit.

 
Copyright Tanja Köhler und es betrifft die 6 Rauhnacht



Nicole: Wo schreibst du deine Bücher, wie finden dich diese Ideen und was ist leichter und was ist schwerer als Autorin, zumindest für dich?

Tanja: Große Teile meiner Bücher entstehen in Südtirol. Bzw. seit diesem Jahr auch in meinem Wohnmobil. Das habe ich mir nämlich dieses Jahr „gegönnt“ oder sollte ich eher sagen „zugetraut“? Meine Ideen finde ich draußen in der Natur. Wenn ich meinem Hund durch die Wälder streife. Aber auch in Beobachtungen, wie Menschen miteinander umgehen. Was sie beschäftigt. Und die Frage „Was ist leichter bzw. schwerer“ kann ich klar beantworten: ich denke und spüre weder in leicht noch schwer. Beim Schreiben schließe ich meine Augen. Ich stelle mir vor, dass meine beste Freundin neben mir auf einer Couch sitzt und ich ihr das erzähle, was ich gerne ausdrücken würde. So entstehen meine Bücher mit ihrem ganz eigenen Schreibstil. Wobei die Menschen, wenn sie mit mir ins Gespräch kommen, überrascht positiv feststellen: Hey, du sprichst ja, wie du schreibst!“

Copyright Tanja Köhler

Nicole: Wie entspannst du während der ganzen Schreibarbeit und Spracharbeit? Was hilft dir, um dich zur Ruhe zu bringen? Hast du vielleicht sogar ein Haustier, das seine Aufmerksamkeit benötigt?

Tanja: Wie gesagt, es gibt meinen Labradoodle Luke. Mit ihm bin ich bei Wind und Wetter draußen. Das schenkt mir Ruhe und Freiheit. Was anderes brauche ich eigentlich nicht. Außerdem habe ich irgendwann mal in einem Rauhnächte-Jahr beschlossen, freitags nicht mehr zu arbeiten. Warum sonst trägt dieser Wochentag diesen bedeutsamen Namen: FREI-Tag … 

Copyright Tanja Köhler

Nicole: Was bedeutet es dir, diesen Weg zu gehen mit allen Höhen und Tiefen der Rauhnacht?
Tanja: Inzwischen habe ich die großen „Bäms“ in meinem Leben über den Weg der Rauhnächte gelöst. Vielleicht fühle ich mich ihnen deswegen so sehr verbunden. Und selbst wenn ich wieder ein „Bäm“ – also eine große Lebensentscheidung bzw. Lebensthema – zu verarbeiten hätte – so würde ich mich immer wieder auf die Rauhnächte einlassen. Sie sind wohltuend. Klärend. Liebevoll. In die Arme nehmend.

Nicole: Was ist für dich das größte Geschenk, dass dir die Rauhnacht brachte?
Tanja: Eine innere Freiheit. Über die Rauhnächte habe ich gelernt, meine inneren Fesseln abzulegen und mein Leben bewusst nach meinen Vorstellungen zu gestalten. Oder wie ich es im Buch schreibe: Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere mich gerne hätten.

Copyright Tanja Köhler


Nicole: Hast du ein Lieblingsbuch und ein Zitat, was dich durch dein Leben trägt und dir Kraft schenkt?

Tanja: Ich habe viele Bücher, die auf ihre jeweils ganz eigene Art ein „Lieblingsbuch“ für mich darstellen. Eines davon ist weit über 45 Jahre alt. Die unendliche Geschichte von Michael Ende. Eine Geschichte der Zuversicht und des Selbstvertrauens. Ein Zitat, was mich durch mein Leben trägt und mir Kraft schenkt…? Hmmm… tatsächlich sind es meine eigenen Wortschöpfungen, die ich verinnerlicht habe. „Klarheit ist der Beginn von allem“… wenn ich mal wieder in meinem Nebel versacke. Oder „Alles kann, nichts muss“, wenn ich mal wieder meine eigenen Grenzen überschreite und dringend Ruhe brauche… und, und, und…


Nicole: Was ist dein nächstes Werk? Wohin geht deine Reise als Autorin und was ist dein größter Wunsch als Autorin, den du noch erreichen möchtest?

Tanja: *lacht_verschmitzt* Das nächste Werk erscheint bereits am 30. Dezember 2024: Ein Ohrensessel, 12 Fragen und eine Reise zu dir selbst. Eine Erzählung über die Kraft der Veränderung. Eine wunderschöne Geschichte… am besten liest du sie selbst… und wenn du gaaaaaaaaanz aufmerksam bist, dann erkennst du, dass jedes Kapitel einem Thema der Rauhnächte entspricht… Das Buch lässt sich aber das gesamte Jahr über lesen. Wohin ich als Autorin möchte? Was ich erreichen möchte? Puuuh… hmmm… mir geht es darum, weiter schreiben zu dürfen und die Menschen zu berühren und dazu zu ermutigen, ihr Leben zu leben.

Nicole: Magst du mir noch ein Geheimnis verraten, das du noch nicht so oft preisgegeben hast?
Tanja: *lächelt* - im Gegensatz zu vielen anderen meiner Psychologen-Kollegen bin ich mit meinen persönlichen Erlebnissen „ein offenes Buch“. Bedeutet: meine Geheimnisse finden sich in meinen Büchern. Quasi ein: Schaut her, auch ich bin „nur“ Mensch mit all meinen Entwicklungsthemen.

Nicole: Welche Frage hast du bis heute noch nie beantwortet, weil die Frage noch nicht gestellt wurde, in einem Interview?

Tanja: Welche Schuhgröße ich habe.

Nicole: Dankeschön für deine Zeit und das Engagement, das du als Autorin hast und dass du offen bist für die vielen Fragen :) 

Tanja: Ich danke dir für deine tollen Fragen und deine Lust und Neugier für diesen Blick „hinter meine Kulissen“.

Ich danke hiermit Tanja Köhler für die Beantwortung der Fragen, und solltet ihr selbst Lust auf den Kurs, den Tanja Köhler anbietet, haben, dann schaut mal bei diesem Link vorbei -> Link

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Danke das du mir ein paar Gedanken da gelassen hast. Sie werden jedoch erst noch freigeschaltet, es sei den es ist Spam, oder anderes was ich nicht dulde auf meiner Seite.

Bei nächster Gelegenheit komme ich dich auch besuchen und werde dir auch einen Kommentar hinterlassen. Fragen beantworte ich dir dann dort auch sehr gerne.
Einen ganz lieben Gruß
Nicole