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Sonntag, 19. Oktober 2025

Interview mit Christoph Buchfink






Hallo ihr Lieben,
und schon kommt ein weiteres Interview mit einem tollen Autor, der tatsächlich seine Geschichte lebendig macht, dadurch das er damit auch ein Theaterstück mit Puppen hat. Dazu gleich mehr. 
Die Rezension folgt erst wenn ich das Buch gelesen habe. 

Copyright der Bilder liegen beim Autor!!!

Christoph Buchfink bei einer Lesung mit seinen Figuren



Kurzer Einblick



 Nicole: Hi Christoph, vielen herzlichen Dank, dass du dir die Zeit für mich und meinen Blog nimmst. 

Christoph:    - Das freut mich selbst ebenso sehr!

Nicole: Meine erste Frage an dich, wenn du jetzt einen Frosch oder einen Elefant auswählen dürftest, was würdest du dir aussuchen und was würdest du gerne mit dem Lebewesen unternehmen?

Christoph:    - Oh ja, ein Elefant wäre eine ganz feine Sache. Zuerst einmal müssten wir uns anfreunden, gegenseitig spüren, mal so ein Elefantenbein umarmen oder vom Rüssel angeschmiegt werden. Dann wäre es natürlich noch toll, auf diesem wunderbaren Wesen reiten zu dürfen (es muss ja nicht gleich über die Alpen sein, wie damals bei Hannibal ... obwohl, hmm). 

Nicole: Du schreibst ja nicht nur Kinderbücher, sondern bist sogar damit auf der Bühne, magst du mir dazu etwas erzählen?


Illustrationen aus dem Buch
Gulvström


Christoph:   -  Irgendwie ist mein Inneres immer prall gefüllt mit Ideen und Bildern, die sich zu Geschichten formen und meist zu einem Theaterstück werden. Ganz früher (in meinen 18er bis 23er Jahren) habe ich Cartoons und Comics gezeichnet, die wir in einer selbst gestalteten Jugendzeitung veröffentlichten. Dann aber hat sich immer mehr meine Begeisterung fürs Theater, Artistik, Masken und Figuren herauskristallisiert. Darum bin ich nun schon so viele Jahre auf Tournee durchs ganze Land unterwegs. Stets mit eigenen Geschichten und Inszenierungen. Mit den Jahren ist ein ganz eigener Stil daraus geworden. Mein alter Traum, Kinderbücher zu schreiben, hat sich dadurch aber seeehr verzögert.








Nicole: Wie sind diese Ideen zu dir gekommen?

Christoph:    -  Ideen krieg ich überall, das kann beim Wandern, beim Spazierengehen oder kurz nach einem Theaterauftritt sein, beim Radio hören oder Zeichnen. Dann schreibe ich möglichst schnell ein paar Stichworte auf, meist aber ganze Szenen, manchmal zeichne ich auch nur eine Skizze als Erinnerung. Und manchmal (meist in einem Anfall von Größenwahn) denke ich, das brauchst du nicht aufzuschreiben, diese Idee ist so genial, die vergisst du nie wieder - und am nächsten Tag hab ich keine Ahnung mehr, was es war.  

So sammeln sich dutzende Zettel an, die dann irgendwann zu einem Ganzen werden, zu einem Setting, einer ganzen Geschichte oder einem Theaterstück. Ins Reine geschrieben wird dann aber am Laptop.

Moosmoffen

Nicole: War es für dich herausfordernd, Bühne und Buch zusammen zu bringen, was war hier das einprägsamste Erlebnis für dich? 

Christoph:   - Oft kamen nach meinen Aufführungen Kinder, Eltern oder Großeltern zu mir mit der Frage: "Gibt's diese Geschichte auch als Buch?" Und wie gerne hätte ich das bejaht, aber wie wir alle wissen, dauert das Schreiben und Überarbeiten eines guten Buches mehrere Monate oder Jahre. Dafür war neben Familie und Theatertouren nie Zeit. Darum warten noch jetzt so viele gute Geschichten darauf, endlich in Buchform umgesetzt zu werden. Irgendwann beschloss ich, beim nächsten Projekt andersherum zu beginnen: Zuerst wird das Buch geschrieben und danach die Theatergeschichte daraus inszeniert.

  

Nicole: Magst du mir erzählen, um was es genau geht in deinen Geschichten, und das ohne zu spoilern?

Christoph:   -  Meist geht es um Außenseiter, wie beispielsweise dem Schneezwergen-Mädchen "Lykke Eira" (= Glückliche Schneeflocke), deren Heimatgletscher dahinschwindet. Vom großen Zwergenrat wird sie nicht ernst genommen (denn sie ist ja nur ein Mädchen ohne Bart) und stürzt in ihrer Wut mit einer Lawine ins Tal. Damit beginnt eine irre Heldinnenreise, die das Leben all der Fabelwesen sowie das der Menschen verändern wird ... 

Aber auch in meinen anderen Geschichten haben die Hauptfiguren jeweils Eigenarten, die sie zu Außenseitern machen. Beispiel: Das Schweinchen "Josephine aus der Unterkuhle", deren Weg durch die Mittelkuhle und Oberkuhle nur enttäuschend ist, die all ihren Mut zusammen nimmt, in den Wald flieht und letztlich sogar die Wildschweine vor Bauer und Jäger rettet ... Dann gibt es (eine der beliebtesten Geschichten) das Abenteuer des Igelchens ohne Stacheln "Elisa-Bib". Oder "Percy Maus", der mit Rosendornen und Zahnstocher bewaffnet ein Ritterturnier gewinnt. Den reichen Jungen "Ferdinand", der sich in einer Mülltonne versteckt und dann auf der Müllkippe ein Mädchen aus den "Schlamms" kennen lernt ... Und so viele mehr.  

Halbfinger


Nicole: ich kann mir vorstellen, dass das nicht immer ohne Stress abläuft, wie entspannst du während Auftritten, Schreiben und Gedanken einsammeln?

Christoph:   - Es gibt ja diese wunderbare Erfindung eines gemütlichen Betts :o) Also, eine erholsame Nacht, das ist schon nicht schlecht. Aber auch Meditieren oder draußen wandern gehen (wenn ich auf Tournee mal zwischendurch einen Tag frei habe), das hilft sehr. Andererseits macht mich meine Arbeit einfach glücklich (oh Mann, hab ich da Schwein gehabt)!   


Nicole: Wenn du dir einen deinen Charaktere aussuchen dürftest, den du einen Tag lang live und lebendig vor dir hast, was würdest du gerne mit diesem Charakter anfangen und warum ausgerechnet dieser Charakter?


Christoph:   - Das ist sofort klar: Mit Lykke Eira über einen weiten Gletscher wandern! Ich bin verliebt in diese herrlichen Plateaugletscher Norwegens, diese unendliche Weite, das kristallene Weiß, das Glitzern der Sonne und das Knirschen unter den Füßen (seufz).

    

Gulvström, Lykke Eira und der getigerte Grömp als Figuren

Nicole: Hast du eigentlich auch Bücher, die du sehr schätzt, weil du sie selbst gelesen hast und wenn, welches Buch kannst du uns als Leser hier direkt empfehlen? Hast du daraus vielleicht sogar ein Zitat, das dir für dein Leben wichtig wurde?

Christoph:   -  Da gibt es so viele: Karlsson vom Dach (Astrid Lindgren) "Das stört doch keinen großen Geist". Dann die Comics von Moebius (v.a. die Inkal-Reihe) und mit viel Freude die englischsprachigen Originale von Calvin & Hobbes. Und so viele gute Sachbücher oder Romane, von Terry Pratchett bis Kafka ... Einfach alles, was diese Welt mit anderen Augen sieht ... Das Buch meines Lebens ist allerdings: "Zu den Quellen des Zen" (Zenkai Shibayama), das besteht inzwischen fast nur noch aus Fetzen : P

   

Breenbreeker

Nicole: Hast du vielleicht sogar ein Haustier, was dich manchmal ablenken darf oder ein besonderes Hobby, dass du neben dem Schreiben und Theaterspielen noch hast?

Christoph:   -  Leider nein, aber ich hatte immer meine Kinder um mich, die diese Rolle super übernommen haben : ) Inzwischen sind sie alle erwachsen.    


Nicole: Wie kannst du entspannen und was hilft dir dabei?

Christoph:   -  Entweder zu guter Musik: Dehnen, Schütteln, Strecken, Gähnen, Tanzen, Bewegen ... oder einfach Meditieren ... und Tagträumen.   


Nicole: Wo schreibst du eigentlich deine Geschichten? Hast du dafür einen besonderen Lieblingsplatz/Ort oder wie ist das bei dir?

Christoph:   -  Zeichnen, Skizzieren, Ideen sammeln oder aufschreiben geht überall. Die Geschichte ins Reine schreiben geht nur am Schreibtisch. Aber der kann eigentlich im ganzen Land sein, auch dort wo ich gerade auf Tour bin und übernachte (es sei denn, das Zimmer hat absolut keine Atmosphäre, dann geht gar nichts).

Schneefrettchen


 Nicole: Wie kommt es, dass du die Illustrationen selbst angefertigt hast und würdest du das anderen Kinderbuchautor:innen auch empfehlen?

Christoph: Das Einzige was ich schon früher wirklich gut konnte, war Zeichnen. Also dachte ich nach der Schule, ich müsste irgendwas mit Kunst studieren, es kam dann aber doch ganz anders. Zumindest konnte ich später all meine Theaterplakate und Infos selbst gestalten, ebenso wie den Bau der Figuren (auch eine wunderbare Form von Kunst und Gestaltung). Als ich nun einen kleinen Verlag für Lykke Eira begeistern konnte, war mir wichtig, dass die Illustrationen auch meinem bisherigen Stil entsprachen. Nun ja, ich hab ihnen ein paar meiner Bilder gezeigt und es hat geklappt. Allerdings musste ich wegen des nahenden Drucktermins innerhalb von 2 Monaten rund 70 farbige Illustrationen samt Coverbild fertig bekommen. Hat geklappt, aber hinterher war ich fix und alle :o)

Und ob ich das anderen Schreibenden empfehlen würde? Das Illustrieren ist eine knifflige Sache, manche Bilderbücher sind so unfassbar toll von Profis illustriert, dass ich denke, mit den eigenen Zeichnungen kommt man einfach nicht auf dieses Niveau. Aber manchmal passt es eben doch. Und letztlich ist es auch eine Frage des Geschmacks und der eigenen Ansprüche.  

Die Welt von Lykka








Nicole: Wie geht es Autorentechnisch bei dir weiter, sind schon neue Bücher geplant? 

Christoph:   -  Geplant ist viel: "Lykke Eira" Band 2, dann ein paar Bilderbuchideen: "Der Tag, als die Schwerkraft verschwand" ... Dann natürlich die Umsetzung meiner Theaterstücke als Buch, bspw.: "Die Blattwinzlinge", "Elisa-Bib - Igelchen ohne Stacheln", "Kati, Ole und der Wunderbalkon", "Josephine & Parcival - Die Abenteuer einer Sau aus der Unterkuhle", usw.

Nicole: Welche Frage wurde dir bis heute noch nie gestellt, die du aber unheimlich gerne mal beantworten würdest?

Christoph:  Welches war Deine bisherige Lieblingsaktion? -  Der Eisklotz mit darin eingefrorenem Buch für meinen Stand auf der Leipziger Buchmesse LBM25. Das war ein großer Spaß über die gesamten Messetage hinweg. So viele Große und Kleine haben ihn berührt, sich daran gekühlt, daran gerieben (damit endlich das eingefrorene Buch herauskommmt). Und daraus sind so viele wunderbare Begegnungen entstanden, die mich einfach froh gemacht haben. (s. Foto)

  

Eisblock

Nicole: Ich danke dir für deine Zeit mit mir und ich bin sehr gespannt, wie es bei dir weitergehen wird.


Christoph:   -  Es hat mir unfassbar viel Freude bereitet. Vielen lieben Dank, dass ich dabei sein durfte! 

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Nicole